Autokonzerne geben Grammer weniger Aufträge

Donnerstag, 27.04.2017 18:20 von

AMBERG (dpa-AFX) - Der bayerische Autozulieferer Grammer hat Umsatz, Gewinn und Rendite im ersten Quartal deutlich gesteigert, bekommt aber von den Autokonzernen weniger neue Aufträge. Der Auftragseingang im Autosegment sei zum ersten Mal seit dem Ende der Finanzkrise 2010 rückläufig, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Mehrere führende Autohersteller sähen die Beteiligung der Familie Hastor an Grammer mit Sorge und hätten deutlich gemacht, dass sie ihre Kundenbeziehungen überprüfen.

Die Hastor-Firmengruppe Prevent hatte im vergangenen Sommer mit einem Lieferboykott die Produktion in mehreren VW -Werken zum Stillstand gebracht. Die Investoren halten zwischen 20 und 30 Prozent der Anteile und wollen auf der Hauptversammlung am 24. Mai Vorstandschef Hartmut Müller ablösen sowie die Kontrolle im Aufsichtsrat übernehmen.

Unterstützung auf der Hauptversammlung erhofft sich Grammer von seinem chinesischen Partner Jifeng, der eine Wandelanleihe jetzt in Grammer-Aktien eingetauscht hat. Jifeng hält damit 10 Prozent an Grammer.

Dank niedrigerer Kosten und besserem Geschäft in Amerika und Asien konnte Grammer seinen Umsatz im ersten Quartal um 7,5 Prozent auf 458 Millionen Euro steigern, den Gewinn vor Zinsen und Steuern sogar um 52 Prozent auf 22 Millionen Euro erhöhen und damit die Gewinnmarge auf 4,9 Prozent verbessern./rol/DP/tos

Weitere Themen