Aus für Eurofighter: Österreich will Luftverteidigung neu aufstellen

Freitag, 07.07.2017 12:41 von

WIEN (dpa-AFX) - Österreichs Militär will seinen Luftraum künftig ohne die Kampfjets des Typs Eurofighter überwachen. "Der Eurofighter ist Geschichte", sagte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Freitag in Wien. Eine im Frühjahr eingesetzte Sonderkommission habe dem Ministerium zu einem Umstieg geraten. Eine neue Flotte sei militärisch effektiver und deutlich kostengünstiger als der Erhalt der alten Maschinen. "Die Steuerzahler können sich dadurch bis zu zwei Milliarden Euro sparen", so Doskozil.

Der Umstieg auf 15 einsitzige und drei doppelsitzige Überschallflugzeuge einer anderen Marke soll in drei Jahren beginnen. Derzeit wird der Luftraum noch von zwei Flotten, neben dem Eurofighter auch von Jets der Marke Saab, geschützt. Die Saab-Flieger müssen aus Altersgründen spätestens 2020 ausgetauscht werden.

Aktuell prüft das österreichische Parlament in einem Untersuchungsausschuss den von Korruptionsvorwürfen überschatteten Kauf der Eurofighter. Die Republik fühlt sich über die Lieferfähigkeit und Ausstattung der Jets von den Anbietern Airbus und Eurofighter getäuscht. Der Schaden soll bei 1,1 Milliarden Euro liegen. Airbus bestreitet die Vorwürfe. Das Verteidigungsministerium hat den Fall auch selbst vor Gericht gebracht. Die damalige Koalition aus konservativer ÖVP und rechter FPÖ hatte vor 14 Jahren den größten Rüstungsdeal der Geschichte besiegelt./saw/DP/stw

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