Aufzugsparte von Thyssenkrupp soll profitabler werden

Mittwoch, 11.12.2019 08:05 von

LONDON (dpa-AFX) - Die vor der Trennung von Thyssenkrupp stehende Aufzugsparte will ihre Profitabilität in den kommenden Jahren deutlich verbessern. Dazu soll die Angebotspalette standardisiert, die Produktion verbessert und die Verwaltung schlanker aufgestellt werden, wie Thyssenkrupp am Mittwoch vor Beginn seines Kapitalmarkttages in London mitteilte. So soll in der Verwaltung etwa durch die Verlagerung von Funktionen in so genannte Shared Service Center sowie die Verbesserung der IT in den kommenden drei Jahren weltweit rund 80 Millionen Euro brutto gespart werden.

Den Markt für Aufzüge und Fahrtreppen hält Spartenchef Peter Walker für attraktiv. "Wir erwarten, dass der Markt langfristig wachsen wird", erklärte er und hob hervor, dass sich der Markt auch in der Vergangenheit als robust gegenüber konjunkturellen Schwankungen erwiesen habe. Das Marktvolumen bezifferte er auf weltweit etwa 50 Milliarden Euro. Schätzungen zufolge dürfte die Industrie bis 2024 um mehr als 3 Prozent jährlich zulegen. Etwas stärker dürfte dabei mit 4 Prozent das Servicegeschäft wachsen. Dabei profitiert der Markt von der zunehmenden Urbanisierung.

Dienstleistungen sind das wichtigste Produkt der Aufzugsparte von Thyssenkrupp. Das Geschäft soll ausgebaut und weiterentwickelt werden. Dabei wartet und pflegt Thyssenkrupp nicht nur seine eigenen Aufzüge, sondern auch die anderer Hersteller. Eine digitale Anwendung soll die Effizienz steigern und dem Kunden neue Dienste anbieten.

All das soll helfen, die bereinigte operative Marge (Ebit) im Geschäftsjahr 2020/21 von derzeit rund 11 Prozent auf 11,5 bis 13 Prozent zu verbessern. Der Umsatz soll in den nächsten beiden Jahren wechselkursbereinigt im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen.

Thyssenkrupp will sich von der Aufzugsparte trennen, um die Sanierung des Konzerns zu finanzieren. Wie dies geschehen soll - ob durch einen Teil- oder Komplettverkauf oder einen Börsengang - ist noch offen. Eine Entscheidung soll im ersten Quartal kommenden Jahres fallen, bekräftigte Thyssenkrupp. Die Ausgliederung in ein eigenständiges Unternehmen soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Dabei liege Thyssenkrupp im Zeitplan, sagte Konzernfinanzchef Johannes Dietsch. "Am Ende werden wir uns für die Option entscheiden, die für den Konzern, seine Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter, aber auch für das Aufzuggeschäft das Beste ist." Dass das Geschäft attraktiv sei, zeigten die ersten indikativen Angebote von Finanz- und strategischen Investoren. Analysten trauen dem Aufzuggeschäft einen Wert von bis zu 17 Milliarden Euro zu./nas/fba/stk

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