Aufsichtsräte stellen sich gegen Fusion mit Praxair

Montag, 12.09.2016 09:00 von

Der Gasehersteller Linde und der US-Konzern Praxair haben ihre Fusionsgespräche beendet. Der Grund sollen Differenzen bei Detailfragen gewesen sein. Laut einem Bericht ging es dabei auch um den Hauptsitz gegangen sein.

Die Kapitalvertreter im Linde-Aufsichtsrat wollen keine Fusion des Industriegase-Konzerns mit dem US-Konkurrenten Praxair. "Während die strategische Sinnhaftigkeit einer Fusion grundsätzlich bestätigt wurde, hat sich bei der Erörterung von Detailfragen insbesondere der Governance gezeigt, dass keine übereinstimmende Auffassung erzielt werden konnte", hieß es zur Begründung. Auch Vorstandschef Wolfgang Büchele sei der gleichen Auffassung. Die vorläufigen Gespräche sollen demnach beendet werden.

Ein Medienbericht nennt allerdings einen anderen Grund für das Scheitern der Gespräche: Ausschlaggebend sollen Differenzen über den künftigen Hauptsitz eines fusionierten Konzerns gewesen sein, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg zuvor unter Verweis auf informierte Personen berichtet hatte. Linde-Aktien fielen vorbörslich um rund 5 Prozent. Linde war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Die Frage nach dem Hauptsitz wurde hinter den Kulissen offenbar ausführlich diskutiert. Im August hatte das "Handelsblatt" unter Berufung auf US-Industriekreise berichtet, dass der Sitz des neuen Gase-Anbieters in London sein könnte – auch die Niederlande und Irland seien im Gespräch. Deutschland und München sollten eine zentrale Rolle spielen. Ein Linde-Sprecher wollte sich damals dazu nicht äußern.

Mit der Mega-Fusion wollte Linde wieder zurück an die Weltspitze im Markt für Industriegase. Die Münchner rutschten kürzlich auf Platz zwei ab, nachdem die französische Air Liquide den US-Konkurrenten Airgas gekauft hatte. Praxair macht nur etwa halb so viel Umsatz wie Linde, ist aber wesentlich profitabler.

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