Audi - Vorsprung durch Täuschen

Donnerstag, 10.11.2016 15:20 von

Lange war Wolfsburg das Epizentrum des Dieselskandals. Nun kommt ein neues hinzu: Ingolstadt. Audi entpuppt sich als Architekt des Abgasbetrugs und als Unternehmen mit schlechtem Händchen für Corporate Governance.

Audi - Vorsprung durch Täuschen, der erste Akt. Im November 2015 erklärt VW selbstbewusst, dass bei großen Audi-Dieselmotoren keine Software installiert worden sei, die „die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändert“. Es dauert nur drei Wochen, dann muss der Konzern einräumen, damit falsch gelegen zu haben: Audi habe den Behörden in USA drei Softwareprogramme verheimlicht, gibt Wolfsburg kleinlaut zu, eines davon sei eine illegale Abschalteinrichtung.

Der zweite Akt. Enthüllungen im Dieselskandal zeigen, dass die berüchtigte VW-Betrugssoftware wohl bei Audi erfunden wurde und von dort ihren Siegeszug im ganzen Volkswagen-Konzern antrat. Die Meister der Manipulation, sie sitzen offenbar in Ingolstadt. Technisch gesehen ist das nicht wirklich überraschend, denn bei großen, sportlichen Dieselfahrzeugen fällt es den Entwicklern aus technischen Gründen schwerer, Stickoxidgrenzwerte einzuhalten. Da ist die Versuchung groß, illegale Abkürzungen zu nehmen.

Und es geht weiter, der dritte Akt im Corporate-Governance-Trauerspiel: Obwohl Audi-Chef Rupert Stadler die Entstehungsgeschichte der Betrugssoftware kennt, will er Stefan Knirsch – bislang bei Audi für die Motorenentwicklung verantwortlich – zum neuen Technikvorstand ernennen. Knirsch gibt zu diesem Zweck eine Ehrenerklärung ab, vor 2015 nichts von den Manipulationen gewusst zu haben. Im September muss Stadler bei der Personalie zurückrudern, weil offenbar doch Belastendes über Knirsch gefunden wurde.

Nur noch absurd erscheint da die Lobeshymne, die Stadler bei der Beförderung Knirschs zum Technikvorstand angestimmt hatte: „Stefan Knirsch ist mit dem Konzern und der technischen Entwicklung von Audi gut vertraut. Wir kennen ihn als kreativen und visionären Macher. Mit ihm werden wir gerade in dieser fordernden Situation durchstarten.“

Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.

Weitere Themen