An Bord shoppen – schon vor dem Flug

Montag, 10.08.2015 13:00 von

Mit ihrem Kerngeschäft verdienen Airlines heute so wenig Geld, dass sie sich immer neue Nebengeschäfte einfallen lassen müssen. Nun startet Condor einen neuen Vorstoß. Die Flughäfen sind wenig begeistert.

„Steuerfrei“ lautet das Zauberwort auf der Titelseite des Kataloges. „Achten Sie auf unsere 4 für 3-Angebote“, steht in kleinen Buchstaben darüber. Daneben in grau: „Bis zu“ und weiter in orange-roter Schrift „60 Prozent sparen“. Parfüm-Flakons. Sonnenbrillen. Strandkleider. Armbänder. Whiskey. Rund tausend Produkte. „Bei 50 Euro gibt‘s zehn Euro gratis.“

So aggressiv wirbt die Fluglinie Condor. So preisbewusst sind offenbar deren Kunden – Urlauber, die in Ferienfliegern zu den Touristenzielen dieser Welt reisen. Die frühere Lufthansa-Tochter Condor, die seit 2009 vollständig dem Reisekonzern Thomas Cook angehört, erweitert ihr Angebot um „Airshoppen“.

Einen umfangreichen Katalog gibt es mittlerweile. Sofern die Fluggesellschaft die Postadressen ihrer Passagiere hat, sendet sie ihnen das Heft voller Angebote vor dem Abflug zu. Das Kalkül dahinter: Wer einen Urlaub vor sich hat, ist in bester Einkaufsstimmung und bestellt bereits „bequem zu Hause steuerfrei“. Geliefert wird über den Wolken. Das soll Urlauberherzen höher schlagen und die Condor-Kasse klingeln lassen.

Das Beispiel zeigt: Fluggesellschaften versuchen offensiv, für sie neue Geschäftsfelder zu erschließen. Das müssen sie auch. Denn im Kerngeschäft erzielen die Airlines seit Jahren nur noch mickrige Margen. Zwar wird die Branche in diesem Jahr ihre Ergebnismarge, also das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, im Schnitt von 3,5 auf 5,1 Prozent steigern, schätzt die Weltluftfahrtorganisation IATA. Doch das ist vor allem dem derzeit niedrigen Ölpreis zu verdanken. Gleichzeitig kennen die Ticketpreise wegen des harten Wettbewerbs um Fluggäste nur eine Tendenz: nach unten. Zudem belasten steigende Gebühren etwa für die Flughafen-Nutzung oder die Luftüberwachung die Bilanzen.

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