Aktien New York: Kaum bewegt - 'Kein Kurstreiber absehbar'

Freitag, 15.02.2013 20:09 von

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind an Freitag im Handelsverlauf kaum von der Stelle gekommen. "Derzeit ist kein Kurstreiber absehbar, der dem Markt noch weiter nach oben verhilft", sagte ein Beobachter. Weder von Konjunkturdaten noch von Unternehmenszahlen kamen klare Impulse.

Zuletzt notierte der Dow Jones Industrial 0,04 Prozent höher bei 13.979,06 Punkten. Damit setzte der Leitindex seine nun schon gut drei Wochen anhaltende Seitwärtstendenz fort, in deren Rahmen er jüngst aber immerhin den höchsten Stand seit Oktober 2007 markiert hatte. Auf Wochensicht zeigte er sich minimal im Minus. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Freitag um 0,01 Prozent auf 1.521,24 Punkte nach unten. An der Technologiebörse Nasdaq verharrte der Composite-Index prozentual unverändert bei 3.198,67 Punkten. Der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,05 Prozent auf 2.770,09 Punkte.

"Die Aktienmärkte haben einen großartigen Jahresauftakt hingelegt", sagte ein Marktbeobachter mit Blick auf den Dow, der seit Jahresanfang mehr als sechseinhalb Prozent gewonnen hat. Seit Ende Januar seien sie aber zum Stillstand gekommen. Für die letzten drei Wochen weist der Index eine Schwankungsbreite von weniger als 200 Punkten auf, was etwas mehr als einem Prozent entspricht. Auch die auf den höchsten Stand seit Mai 2012 gestiegene Stimmung in der Industrie des Bundesstaats New York (Empire State Index) und das von der Universität Michigan ermittelte, überraschend aufgehellte Konsumklima gaben dem Markt am Freitag keine deutlichen Impulse. Allerdings war die Industrieproduktion zuletzt überraschend ein wenig zurückgegangen.

Außerdem blickten die Anleger auf das Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) in Moskau. Kreisen zufolge weicht der gemeinsame Erklärungsentwurf zu den Wechselkursen in einer entscheidenden Passage vom jüngsten Statement der G7 ab. Wie ein nicht genannter Vertreter der G20 der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte, gebe das Dokument nicht die Auffassung der G7 wider, wonach Wechselkurse kein politisches Ziel sein sollten.

Die Aktien von Procter & Gamble gaben nach Zahlen moderat nach. Der Konsumgüterkonzern hatte am Donnerstag nach Börsenschluss seine erst Ende Januar angehobene Prognose für den Gewinn je Aktie (EPS) für das laufende Quartal und das am 30. Juni endende Geschäftsjahr gesenkt. Grund war wie schon am Mittwoch beim Pharmakonzern Merck & Co. die Gewinnbelastung durch die Abwertung der venezolanischen Währung Bolivar.

Die Titel von Kraft Foods schafften hingegen ein bescheidenes Kursplus. Der Lebensmittelkonzern hatte im Weihnachtsgeschäft einen Umsatzrückgang verkraften müssen, der noch etwas deutlicher ausfiel als von Experten erwartet. Nach Angaben des Unternehmens war das Schlussquartal vom Lagerabverkauf geprägt gewesen. Dagegen gaben die Titel der American International Group (AIG) moderat nach, nachdem die Familie der Investorenlegende George Soros ihren Anteilsbestand an dem Versicherungskonzern per Ende Dezember niedriger beziffert hatte als noch drei Monate zuvor.

Eine deutlichere Kursbewegung zeigten die Aktien von MetroPCS Communications mit einem Plus von über anderthalb Prozent. Der Hedgefonds-Manager und Großaktionär John Paulson sieht die geplante Übernahme des regionalen Telekommunikationsanbieters durch die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile USA kritisch und erwägt daher, auf der MetroPCS-Hauptversammlung gegen den Zusammenschluss zu stimmen. Paulson begründete seine ablehende Haltung mit der Sorge, das entstehende Unternehmen halse sich zu hohe Schulden auf.

Um fast acht Prozent nach oben ging es für die Aktien von Herbalife, nachdem Großinvestor Carl Icahn bekannt gegeben hatte, mit 13 Prozent an dem Netzwerk-Vermarkter von Diätprodukten und Kosmetika beteiligt zu sein./gl/he

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