Aktien New York: Anleger gehen in Wartestellung vor Notenbanken

Dienstag, 10.09.2019 20:12 von

NEW YORK (dpa-AFX) - Die Anleger an der Wall Street sind am Dienstag nach zuletzt gutem Lauf erst einmal in Deckung geblieben. Vor den wichtigen Zinsentscheiden, die in den kommenden Tagen für die Börsen als richtungsweisend gelten, gab der Dow Jones Industrial zwei Stunden vor Schluss leicht um 0,14 Prozent auf 26 798,55 Punkte nach. Zuletzt hatte es für ihn vier Tage in Folge mit teils klaren Kursgewinnen gegeben, die ihn erstmals seit Anfang August wieder der 27 000-Punkte-Marke näher brachten.

Die Erwartungen an die Währungshüter gelten auf beiden Seiten des Atlantiks mittlerweile als recht hoch, was die Gefahr von Enttäuschungen mit sich bringt. Bei der EZB am Donnerstag wird mit neuen lockernden Maßnahmen gerechnet, bei der Fed in der kommenden Woche sogar mit der nächsten Senkung des Leitzinses.

Der marktbreite S&P 500 folgte dem Dow um 0,36 Prozent auf 2967,59 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor sogar 0,70 Prozent auf 7777,35 Punkte.

Unter den Einzelwerten standen an der Wall Street die Aktien von Ford negativ im Fokus. Die Ratingagentur Moody's hatte die Kreditwürdigkeit des Autobauers auf den gefürchteten Junk-Status abgestuft. Das heißt, die Anleihen des Unternehmens werden nun als besonders ausfallbedroht eingestuft. Für die Papiere ging es daraufhin um 2,8 Prozent bergab.

Im Fast-Food-Bereich ist der Appetit der Anleger nach den Sektorwerten am Dienstag gestillt. McDonald's fielen im Dow um 3,3 Prozent, allen voran ging es aber für die Aktien des Konkurrenten Wendy's rasant um 11 Prozent abwärts. Nicht gut an kam bei den Anlegern das Vorhaben der Restaurantkette, künftig in ein Frühstücksangebot zu investieren. Damit einher ging ein überraschend gekürzter Gewinnausblick.

Finanzwerte folgten an der Wall Street der internationalen Branchenstärke, Goldman Sachs zum Beispiel mit einem Plus von 1,3 Prozent. Noch gefragter waren allerdings Ölwerte, angetrieben vom Ölpreis auf einem erreichten Sechswochenhoch. Chevron und ConocoPhillips gehörten mit jeweils etwas mehr als 2 Prozent ebenso zu den großen Gewinnern wie mit der Branche verbundene Unternehmen. Titel des Ölfeldausrüsters Schlumberger zum Beispiel stiegen im S&P um mehr als 4 Prozent.

Im Pharmasektor zeigten einige Konzerne anfänglich Schwäche wegen Berichten über einen angreiferischen US-Gesetzentwurf zur Senkung der Arzneimittelpreise. Merck & Co verblieben mit 2,5 Prozent im Minus, andere Branchenwerte jedoch erholten sich. Pfizer drehte zuletzt mit 1 Prozent ins Plus.

Bei Apple sorgte die Präsentation neuer Produkte für Gesprächsstoff, darunter ein neues iPhone. Die Aktionäre reagierten darauf jedoch zunächst verhalten. Die Aktie stand zuletzt knapp im Minus./tih

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