Aktien Frankfurt Ausblick: Vorsichtige Dax-Anleger haben wieder die Oberhand

Donnerstag, 23.05.2019 08:22 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den kräftigen Verlusten zum Wochenauftakt und dem folgenden Erholungsversuch dürfte der Dax am Donnerstag wieder etwas nachgeben. Und weiter steht der Handelskonflikt zwischen den USA und China ganz oben, wenn es um die Sorgen und Hoffnungen der Anleger geht.

Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart signalisierte der X-Dax für den Leitindex ein Minus von 0,7 Prozent auf 12 080 Punkte. Das bisherige Wochentief liegt bei 11 993 Punkten. Der EuroStoxx 50 , der Leitindex der Eurozone, dürfte den Donnerstag mit einem Abschlag von 0,6 Prozent beginnen.

"Einen Konflikt, der so immens über Zolle und Firmen-Boykotte ausgetragen wird, hat die Weltwirtschaft lange nicht gesehen. Die Gefahr für die Weltwirtschaft ist massiv", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt und erwartet deutliche Bremsspuren beim Wirtschaftswachstum. Eine schnelle Lösung sei dennoch weiterhin nicht in Sicht. Daher drücke der erneut verschärfte Handelskonflikt auch hierzulande auf die Stimmung, und Vorsicht habe für die meisten Anleger wieder höchste Priorität.

Bevor europaweit und insbesondere für Deutschland am Vormittag wichtige wirtschaftliche Stimmungsindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes des Verarbeitenden Gewerbes oder das Ifo-Geschäftsklima bekannt gegeben werden, stehen Unternehmen im Blick.

So schließt der Vakuumpumpenhersteller Pfeiffer inzwischen nicht mehr aus, 2019 schlechter als im Vorjahr abzuschneiden. "Die präzisierten Jahresziele enttäuschen vor allem ergebnisseitig", sagte ein Händler. Es sollte aber auch nicht vergessen werden, dass Großaktionär Busch Kursrückschläge durchaus für weitere Aktienkäufe nutzen könnte. Auf der Handelsplattform Tradegate indes büßten die Papiere vorbörslich im Vergleich zum Xetra-Vortagesschluss rund 5 Prozent ein.

Zudem lädt nach der Commerzbank am Vortag nun die Deutsche Bank zur Hauptversammlung. Diese könnte zum Scherbengericht werden, denn Aufsichtsratschef Paul Achleitner droht harsche Kritik der Anteilseigner - bis hin zu einer Klatsche, wenn über die Entlastung des Kontrollgremiums für dessen Arbeit im Geschäftsjahr 2018 abgestimmt wird. Schließlich ist von der einst stolzen Deutschen Bank wenig geblieben. 2018 brachte zwar den ersten Jahresgewinn seit 2014, doch der Jahresauftakt 2019 zeigte einmal mehr, wie angespannt die Lage bleibt.

Zahlreiche Unternehmen schütten außerdem an diesem Donnerstag ihren Dividenden aus, darunter Daimler , die Aareal Bank oder auch der Gebäudeimmobilienkonzern Alstria Office ./ck/mis

Weitere Themen