Aktien Frankfurt Ausblick: Größere Schwankungen am Hexensabbat erwartet

Freitag, 15.12.2017 08:22 von

FRANKFURT (dpa-AFX) - Etwas niedriger dürfte der deutsche Aktienmarkt in den sogenannten Hexensabbat starten. An diesem Freitag laufen an der Termin- und Optionsbörse Eurex Futures und Optionen auf Aktienindizes und Einzelwerte aus. Dies kann am Kassamarkt für größere Kursbewegungen sorgen. Denn Investoren versuchen oft, zum Verfall die Kurse kurzfristig in die für sie günstige Richtung zu bewegen.

Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart ein Minus von 0,13 Prozent bei 13 051 Punkten. Am Donnerstag hatten sich die Dezember-Dax-Optionen zwischen 12 800 und 13 200 Punkten bewegt. In dieser Handelsspanne pendelt der Index schon seit mehreren Wochen. Händler schließen aber nicht aus, dass der Leitindex nach dem Verfalltag aus dieser Spanne ausbricht. Für den EuroStoxx 50 zeichnet sich am Freitag zu Handelsbeginn ein Rückgang von 0,1 Prozent ab.

Frische fundamentale Impulse könnten am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA geben. Veröffentlicht werden die Industrieproduktion im November sowie eine Stimmungsumfrage unter Unternehmen der Region New York im Dezember

Unter den Einzelwerten dürften unter anderem die Papiere der Deutschen Telekom im Fokus stehen. Die Bonner und die schwedische Tele2 treten nun gemeinsam im niederländischen Mobilfunkmarkt gegen ihre Konkurrenten an. T-Mobile NL und Tele Netherlands bündeln ihre Geschäfte in einem Gemeinschaftsunternehmen. An der neuen Firma hält die Telekom 75 Prozent, die Schweden den Rest. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate notierte die T-Aktie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vortag zunächst kaum verändert.

Einen Blick wert sein dürften auch die Papiere von SAP , nachdem der US-Konkurrent Oracle am Vorabend seine jüngsten Quartalszahlen veröffentlicht hatte. Obwohl Oracle Umsatz und Gewinn unerwartet deutlich gesteigert hatte, kamen die Zahlen bei den Anlegern schlecht an: Die Aktien fielen im nachbörslichen US-Geschäft um über 4 Prozent. SAP-Titel zeigten sich davon aber wenig beeindruckt und sanken auf Tradegate um lediglich 0,1 Prozent.

Airbus-Chef Tom Enders gibt seinen Job an der Spitze des von Korruptionsermittlungen erschütterten Luftfahrtriesen im Frühjahr 2019 ab. Der Deutsche werde keine Verlängerung seines derzeitigen Vertrags anstreben, teilte Airbus mit. Die französische Nummer zwei des Konzerns, Fabrice Brégier, wird im Februar 2018 zurücktreten. Seinen Job als Chef des wichtigen Verkehrsflugzeug-Geschäfts übernimmt Guillaume Faury, derzeit zuständig für die Helikopter-Sparte. Die Airbus-Anteilsscheine stiegen auf Tradegate um 0,1 Prozent.

Der von einem Bilanzskandal erschütterte Möbelhersteller Steinhoff macht einen personellen Schnitt. Hauptaktionär, Aufsichtsratsvorsitzender und Übergangschef Christo Wiese verliert dabei deutlich an Einfluss: Zum einen scheidet er aus dem obersten Führungszirkel aus, zum anderen sinkt sein Einfluss als größter Aktionär. Steinhoff-Aktien sackten auf Tradegate um 9,2 Prozent ab, nachdem sie am Donnerstag bereits mehr als 13 Prozent an Wert verloren hatten. Am Mittwoch hatte Steinhoff mitgeteilt, dass der Jahresabschluss 2016 neu erstellt werden muss./edh/jha/

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