Aktien Europa: Uneinheitlich - zahlreiche Unternehmenszahlen

Mittwoch, 20.02.2013 12:17 von

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem freundlichen Handelsstart haben sich die europäischen Börsen am Mittwoch uneinheitlich entwickelt. Der EuroStoxx 50 verbuchte gegen Mittag einen Abschlag von 0,07 Prozent auf 2.660,46 Punkte. In Paris verlor der Cac 40 0,05 Prozent auf 3.734,06 Punkte. Der Londoner FTSE 100 legte hingegen um 0,45 Prozent auf 6.407,74 Punkte zu. Am Nachmittag kommen neben dem Verbrauchervertrauen der Eurozone zudem neue Daten vom US-Häusermarkt. Am Abend warten Anleger dann mit Spannung auf das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung.

Die Märkte zeigten sich insgesamt weiter robust, nicht etwa, weil Investoren besonders begeistert seien, sondern weil sie wegen der lockeren Geldpolitik der Zentralbanken nach wie vor in Aktien gehen müssten, sagte Stratege Witold Bahrke von PFA Pension. Vor Fed-Protokoll dürften übertriebene Kursbewegungen aber ausbleiben, glaubt der Experte.

Kursaufschläge verzeichnete der Baustoff-Sektor, der sich mit plus 0,96 Prozent an die Spitze der Stoxx-600-Branchenübersicht setzte. Schubkraft verliehen gute Zahlen des Zementproduzenten Lafarge. Die Franzosen profitierten 2012 von einer starken Nachfrage in den Schwellenländern sowie von Preiserhöhungen. Die Aktien sprangen mit plus 6,44 Prozent auf den zweiten Platz im Cac-40-Index und zogen zeitweise auch die Titel anderer Baustoffhersteller wie HeidelCement mit nach oben.

Chemiewerte legten mehrheitlich ebenfalls zu. Vor allem die Aktien der BASF und von Bayer waren gefragt. Akzo Nobel reduzierten ihr deutliches Minus von mehr als 4 Prozent zuletzt auf nur noch 0,31 Prozent.

Schwächer präsentierte sich dagegen die Telekombranche. Der entsprechende Index verlor 1,04 Prozent. KPN weiteten in Amsterdam ihre Verluste auf 8,46 Prozent aus, nachdem die Niederländer vom mexikanischen Großaktionär America Movil Unterstützung für ihre Kapitalerhöhung bekommen hatten. Bei France Telecom brach der Gewinn wegen gesunkener Umsätze und Abschreibungen ein. Nun wollen die Franzosen einen Teil ihrer gemeinsam mit der Deutschen Telekom betriebenen Mobilfunktochter Everything Everywhere verkaufen und zudem die Dividende beschränken. An der Börse gewannen die Titel zunächst deutlich dazu, drehten zuletzt aber mit 1,50 Prozent ins Minus.

In London verbilligten sich die Anteilscheine von BHP Billiton nach Zahlen um 2,44 Prozent. Fallende Rohstoffpreise und ein schwächerer US-Dollar sorgten beim weltgrößten Bergbaukonzern im zweiten Halbjahr 2012 für einen Gewinneinbruch. BP gewannen 0,57 Prozent dazu. Der britische Ölkonzern hat in einem wichtigen US-Prozess wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko einen Etappensieg errungen. Die Öl-Menge, für die das Unternehmen belangt werden kann, wurde um 810.000 Barrel gesenkt. Damit fällt die Maximalzahlung um bis zu 3,4 Milliarden Dollar niedriger aus./ajx/ag

Weitere Themen