AKTIEN EUROPA: Gewinne im Sog der US-Börsen

Montag, 13.02.2017 11:29 von

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben sich am Montag dem weltweit freundlichen Börsentrend angeschlossen. Die Steuerversprechen des neuen US-Präsidenten Donald Trump hatten erst vor dem Wochenende der Börseneuphorie der Anleger neuen Treibstoff gegeben. Am Montag kam nun als Stütze die jüngste Rohstoffpreis-Rally hinzu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg zuletzt um 0,43 Prozent auf 3284,99 Punkte, nachdem er vor dem Wochenende noch seinen jüngstem Aufwärtskurs Tribut gezollt und leicht nachgegeben hatte.

Auch die Regionalbörse in Frankreich zeigte sich zu Wochenbeginn von ihrer freundlichen Seite: Der Pariser CAC-40 rückte zuletzt um 0,61 Prozent auf 4857,76 Punkte vor. Der Londoner FTSE 100 verbuchte mit 0,06 Prozent zwar nur ein hauchdünnes Plus, notierte damit bei 7262,87 Zählern aber so hoch wie seit knapp einem Monat nicht mehr.

Die Investoren zeigten sich inzwischen auch erleichtert darüber, dass die anfänglich härtere Gangart des neuen US-Präsidenten gegenüber wichtigen Handelspartnern wie China und Japan offenbar einer zunehmend verträglicheren Position weiche, schrieb Craig Erlam vom Broker Oanda mit Blick auf das jüngste Treffen Trumps mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe. Bei dem Treffen hatten beide Politiker die "tiefe Freundschaft" beider Länder als Eckpfeiler der Sicherheitsallianz im Pazifik und den Willen zu einem Ausbau ihrer Sicherheits- und Wirtschaftskooperation betont.

Im EuroStoxx 50 führten am Morgen die Papiere des Luxuskonzerns LVMH mit einem Aufschlag von knapp eineinhalb Prozent. Auch Anteile am Kosmetikkonzern L'Oreal waren mit mehr als 1 Prozent Kursplus gefragt, nachdem Medienspekulationen über mehrere mögliche Interessenten für die kürzlich zum Verkauf gestellte Naturkosmetikkette Body Shop die Runde gemacht hatten. Einem Bericht der Zeitung "Sunday Times" zufolge, soll unter anderem der Finanzinvestor Apax Partners sein Interesse angemeldet haben.

Anziehende Kupferpreise machten für die Investoren europaweit vor allem die Papiere des Rohstoffsektors attraktiv. Der entsprechende Subindex im Stoxx 600 legte um 1,81 Prozent zu. An der britischen Börse führten die Aktien des Rohstoffproduzenten Anglo American den „Footsie“ mit einem Aufschlag von rund zweieinhalb Prozent an - dicht gefolgt von den Aktien von Glencore und BHP Billiton mit ähnlich hohen Aufschlägen.

Banken und Nahrungsmittelproduzenten waren im europäischen Branchenvergleich dagegen als einzige Verlierer mit leichten Abschlägen unterwegs.

Positiver Ausreißer im schwachen Finanzsektor waren die Aktien der Royal Bank of Scotland (RBS) : Die laut einem Zeitungsbericht geplante Rosskur des teilverstaatlichten Geldinstituts traf bei den Anlegern auf Anerkennung. Die Aktien verteuerten sich zuletzt in London um 1,25 Prozent. Wie die "Financial Times" (FT) am Montag unter Berufung auf einen mit den Plänen vertrauten Banker berichtete, will die RBS mit Stelleneinsparungen und Filialschließungen im laufenden Jahr 800 Millionen britische Pfund (938 Mio Euro) einsparen./tav/fbr

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