Aktien der Autobauer drehen ins Minus: Weniger Diesel und mehr Umweltschutz nötig

Montag, 11.09.2017 15:09 von

In einigen Tagen beginnt die Internationale Automobil-Ausstellung. Am heutigen Montag rutschten die Aktien von Daimler und Co. leicht ins Minus. Grund sind Schwierigkeiten beim Übergang zur Elektromobilität und die anhaltende Belastung durch die Dieselaffäre.


Umweltministerin Hendricks fordert grünere Fahrzeugantriebe - © Tomwang112 istock.com

Die Internationale Automobil-Ausstellung IAA beginnt am kommenden Donnerstag in Frankfurt am Main. Doch einige Tage vor Beginn der IAA läuft es bei den deutschen Autobauern nicht ganz so rund. Am heutigen Montag befinden sich die Aktien von Volkswagen, BMW und Daimler im unteren Drittel des DAX. Die Anleger scheinen den Dieselskandal noch nicht ganz vergessen zu haben. Zudem fordert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks neue Fahrzeugantriebe zugunsten des Klimaschutzes, was die Titel der Autobauer zusätzlich belastet haben könnte. "Autos mit Verbrennungsmotoren wird man Mitte des Jahrhunderts nur noch sehr vereinzelt im Straßenbild sehen", sagte sie der Deutschen Presseagentur.

Der Dieselskandal belastet weiterhin

Auf einer Investorenkonferenz gab Daimler-Chef Dieter Zetsche heute bekannt, dass die Rendite der Pkw-Sparte durch den Ausbau des Geschäfts mit Elektro-Autos sinken könnte. Durch den Übergang zur Elektromobilität würden hohe Investitionskosten entstehen, die geringere Margen bringen würden als üblich, zitierte das Manager Magazin den Daimler-Chef. Der Konzern rechnet mit einem Rückgang der Rendite von bis zu zwei Prozent und plant bis 2025 rund vier Milliarden Euro einzusparen. Auch bei Volkswagen gibt es nur bedingt gute Nachrichten. Im August konnte der Wolfsburger Konzern seine Auslieferungen zwar um 9,3 Prozent steigern. In Deutschland sank die Nachfrage nach VW-Modellen im vergangenen Monat jedoch um 11,2 Prozent. Als Gründe gibt VW den Modellwechsel beim VW Polo an sowie auch die Dieseldebatte, die zur Zurückhaltung bei den Käufern geführt habe. BMW setzt derweil auf die Personalisierung seiner Fahrzeuge. Im Vorfeld der IAA gab der Münchener Autokonzern einen Ausblick auf seine Präsentation. Mit BMW Connected geht es um die individuellen Bedürfnisse und den Komfort der Kunden. Persönliche Einstellungen sollen zukünftig gespeichert werden und auf andere BMW-Fahrzeuge übertragen werden können.

Aktionäre noch skeptisch

Die Aktionäre scheinen verunsichert. Die Titel von Daimler verloren zwischenzeitlich rund 1,8 Prozent an Wert und bilden zurzeit das Schlusslicht des DAX. Eine Daimler-Aktie kostet aktuell 63,83 Euro. Trotz der Aussicht auf geringere Margen belässt die US-amerikanische Investmentbank JPMorgan die Einstufung für die Daimler-Aktien auf "Overweight" mit einem Kursziel von 85 Euro. Analyst Jose Asumendi geht davon aus, dass Daimler langfristig seine Rentabilität steigern könne. Die Papiere von BMW liegen heute nur leicht im Minus. Sie verloren im Tagesverlauf zwischenzeitlich rund 0,3 Prozent und notieren aktuell bei 82,47 Euro. Die Aktien von VW rutschten dagegen nur kurzzeitig ins Minus und notieren zur Stunde mit 0,08 Prozent im Plus. Eine VW-Aktie kostet 132,45 Euro.

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