AKTIE IM FOKUS: Peugeot sehr schwach nach Berg- und Talfahrt - Hohe Abschreibung

Freitag, 08.02.2013 11:03 von

PARIS (dpa-AFX) - Die Aktien von PSA Peugeot Citroen sind am Freitag nach der Bekanntgabe milliardenschwerer Abschreibungen und Aussagen über mögliche staatliche Unterstützungen auf Berg- und Talfahrt gegangen. Anfänglichen Kursverlusten von mehr als fünf Prozent, folgen kräftige Gewinne von fünf Prozent. Zuletzt gaben die Papiere des französischen Autobauers im Vormittagshandel wieder um 2,08 Prozent auf 5,764 Euro nach. Die Börsen Europas insgesamt tendierten zugleich fester.

Peugeot hatte am Vorabend millardenschwere Abschreibungen bekanntgegeben, woraufhin dann Frankreichs Haushaltsminister Jerome Cahuzac zu RMC Radio sagte, dass Peugeot "nicht verschwinden" könne und dürfe, sondern gerettet werden müsse. Zudem hatte die Zeitung "Liberation" berichtet, dass die französische Regierung als "letztmöglichen" Ausweg erwäge, sich an Peugeot zu beteiligen.

Laut den Analysten der Großbank Societe Generale (SocGen) dürfte der Markt diesen 4,7 Milliarden Euro umfassenden Säuberungsschritt in der Bilanz begrüßen und auch den optisch günstigen Einfluss auf die Ergebnisse ab dem Gesamtjahr 2013. Das Eingeständnis jedoch, dass der europäische Automarkt schwieriger werde als angenommen, sogar über 2015 hinaus, sollte ihrer Ansicht nach Anlass zum Nachdenken geben.

Analyst Sascha Gommel von der Commerzbank schrieb, dass es zwar nicht gut sei, wenn ein Unternehmen schwächere Märkte in seinen Annahmen vorwegnehme, aber die Abschreibungen sollten einen positiven Einfluss auf das operative Ergebnis in den nächsten paar Jahren haben. Zudem hob er hervor, dass die Konzernprognose für den Cashflow 2012 trotz allem seiner Erwartung entsprochen habe. Sein Urteil für die Aktie lautet "Reduce" mit einem Kursziel von 5,10 Euro.

"Die Kernaussage des Managements ist weniger die Abschreibungssumme von 4,7 Milliarden Euro, sondern vielmehr die Einschätzung des Automarktes in Europa für die kommenden Jahre", kommentierte Morgan-Stanley-Analystin Laura Lembke die Neuigkeiten kritisch. Die Expertin verwies darauf, dass das Management des Autoherstellers weder kurzfristig noch auf längere Sicht mit einer Markterholung rechne. Ihr Anlageurteil laute daher unverändert "Underweight" mit einem Kursziel von 3,00 Euro. Für eine positivere Einschätzung der Aktie sei eine Wende auf dem EU-Automarkt nötig./ck/rum

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