Wiederwahl Fabers ist nur eine Notlösung

Mittwoch, 16.05.2018 13:15 von WirtschaftsWoche - Aufrufe: 103

Aktionärsberater empfahlen den Investoren auf der Hauptversammlung, Joachim Faber die Entlastung zu verweigern. Der angeschlagene Aufsichtsratschef kann sich aber mit einem Kompromiss auf seinem Posten halten.

Der 68-jährige Joachim Faber ist seit 2012 oberster Kontrolleur bei der Deutschen Börse und soll auf diesem Posten dafür sorgen, dass die Manager im Sinne ihrer Aktionäre handeln. Auf der Hauptversammlung des Unternehmens am Mittwoch stand er nach dem Schreckensjahr 2017 im Zentrum der Kritik. Was den Aktienkurs betrifft, haben sich Fabers Weichenstellungen zwar ausgezahlt. Er holte den mittlerweile zurückgetretenen Chef Carsten Kengeter, um mehr Wind in das vorher ziemlich träge Unternehmen zu bringen. Seit Kengeters Amtsantritt ist der Börsenkurs um 83 Prozent gestiegen, fast doppelt so stark wie der Aktienindex Dax.

Doch Kengeters Großprojekt, der Zusammenschluss mit der Londoner Börse, scheiterte. Noch schlimmer: Kengeter trat nach einer langen Hängepartie wegen des Verdachts des Insiderhandels in Zusammenhang mit einem überdimensionierten Aktien-Bonusprogramm zurück, dass Aufsichtsratschef Faber extra für ihn geschnürt hatte. Ein schlechteres Bild kann ein Unternehmen nicht abgeben, dass als Betreiber einer amtlichen Börse eigentlich ein leuchtendes Vorbild bei der Beachtung von Kapitalmarktregeln abgeben sollte. Aktionärsanwalt Nieding vergleicht das in seiner Rede beim Aktionärstreffen mit dem Verdacht gegen einen Bankvorstand, der Falschgeld in Umlauf gebracht habe. Angesichts der Verantwortung von Faber ist Kengeter aus Niedings Sicht nur ein Bauernopfer.

Als Aufsichtsratschef trägt Faber die fachliche und politische Verantwortung für dieses Versagen. Immerhin hat Faber mit dem Banker Theodor Weimer einen neuen Chef geholt, der Aufbruchstimmung verbreitet und die Fehler der Vergangenheit auf keinen Fall wiederholen will.

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