Angesichts der US-Steuerpläne verschiebt die Talanx ihr Geschäft über den Atlantik. Die Allianz (Allianz Aktie) rechnet mit millionenschweren Einsparungen.
Donald Trump nannte es selbst „ein tolles Weihnachtsgeschenk“. Die historische Steuerreform, die der US-Kongress Ende vergangenen Jahres verabschiedet hat, ist der erste große legislative Erfolg des US-Präsidenten. Das Reformpaket bedeutet die größte Umwälzung des US-Steuerrechts seit mehr als 30 Jahren – und wurde von Trump schnell zum Sieg für die „vergessenen“ Amerikaner gedeutet, die er gern Normalverdiener nennt.
Doch knapp drei Monate nach der Verabschiedung durch den Kongress zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Reform auch massive Konsequenzen für die deutschen Versicherer hat. „Die neuen Steuerpläne in den USA führen zu Überlegungen über eine neue Struktur der Gruppe“, räumte Talanx-Chef Herbert Haas am Montag am Rande der Bilanzpressekonferenz in Hannover offen ein.
Nach Angaben des Vorstands des MDax-Konzerns, zu dem auch der Rückversicherer Hannover Rück (Hannover Rück Aktie) sowie der Industrieversicherer HDI zählen, stehen nun derartige Strukturveränderungen an. So bereitet Talanx eine Verlagerung von Kapital in die USA vor, da die Steuerpläne die Geschäfte von US-Töchtern mit ihren ausländischen Mütterkonzernen künftig höher besteuern.
Künftig soll die Hannover Life Reassurance auf den Bermudas, die dem US-Steuerrecht unterliegt, die Rückversicherung von US-Lebensversicherungsbeständen übernehmen, deutete Haas an. So könnten negative Auswirkungen der Steuerpläne auf die Talanx weitgehend vermieden werden.
Das Geschäft wird von Hannover und Irland, wo es bisher angesiedelt war, deshalb auf die Bermudas übertragen. Dies erfordert jedoch den Transfer von Eigenkapital zur Bermuda-Tochter, da das Geschäft mehr Kapital bindet. Insgesamt müssten dafür bis zu 1,5 Milliarden Dollar (Dollarkurs) von Europa in die USA transferiert werden, heißt es.
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