Big Data ermöglicht individuelle Preise. Der ökonomische Sachverständigenrat der US-Regierung warnt vor möglichen Folgen. Zwei Ökonomen der Uni Chicago verteidigen die Preisdifferenzierung nun gegen die Bedenkenträger.
Zunächst wurde das Internet als Instrument zur Herstellung von Transparenz gefeiert, denn es ermöglicht Kunden, die Preise sehr vieler Anbieter zu vergleichen. Inzwischen geht aber die Sorge um, dass die Nutzung von Big Data die transparenzschaffende Funktion des Internets in ihr Gegenteil verkehren könnte. Manche Anbieter verändern täglich, stündlich oder noch öfter die Preise – und variieren sie, je nachdem, wer sie wissen will. Mittlerweile ist es kaum noch zu beantworten, was etwas wirklich kosten soll.
Man kennt es von Flugreisen. Wer früh bucht, bekommt das Ticket meist billiger. Wer spät bucht, braucht den Flug wahrscheinlich dringend und hat nicht mehr viele Alternativen. Er zahlt oft viel mehr. Ökonomen und Aufsichtsbehörden haben daran keinen Anstoß genommen. Denn scharfer Wettbewerb zwischen den Fluggesellschaften sorgt dafür, dass die Kunden insgesamt nicht übervorteilt werden. Wäre die Preisdifferenzierung nicht möglich, würden weniger Betuchte seltener fliegen, und das Angebot an Flügen wäre geringer. Ähnlich positiv werden Preisermäßigungen für weniger zahlungskräftige Gruppen wie Senioren und Studenten gesehen.
Gegenüber diesen groben Preisdifferenzierungen ist das, was im Zeitalter von Big Data möglich ist, ein Quantensprung. Suchmaschinen, Webseitenbetreiber und Zahlungsdienstleister sammeln Unmengen an Informationen über die Kunden. Welche Geräte nutzen sie, und wo wohnen sie? Welche Webseiten besuchen sie, welche Produkte betrachten und welche davon kaufen sie zu welchem Preis? Solche Daten werden gesammelt, ausgewertet und an Daten-Aggregatoren verkauft, die sie zu Dossiers zusammenführen.
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