Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Samstag, 23.09.2017 16:35 von | Aufrufe: 239

WAHL/ROUNDUP/Am Ende zwei Heimspiele: Merkel und Schulz beenden Wahlkampf

Bundeskanzlerin Angela Merkel. Foto: Kleinschmidt / MSC (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Angela_Merkel_Security_Conference_February_2015.jpg), „Angela Merkel Security Conference February 2015“, Zuschnitt von ARIVA.DE, https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/legalcode

AACHEN/GREIFSWALD (dpa-AFX) - Zum Abschluss ein Heimspiel für beide: Vor der Kulisse des Aachener Kaiserdoms beendet SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz am Samstagnachmittag den Wahlkampf. Sein Wohnort liegt gleich nebenan: "das wunderschöne Würselen". CDU-Kanzlerin Angela Merkel, die wohl ihr Amt behalten dürfte, zeigt sich noch einmal in ihrem Wahlkreis in Vorpommern. Ein bisschen Erleichterung, dass nun endlich der Wahltag kommt, ist beiden anzumerken.

Die SPD-Tribüne in Aachen steht auf einem Platz, auf dem früher Verbrecher an den Pranger gestellt wurden - doch Martin Schulz hat nichts dergleichen zu befürchten. Auf dem sonnenbeschienenen "Katschof" herrscht Volksfestatmosphäre, viele der etwa 4000 Besucher schwenken rote SPD- und blaue Europa-Flaggen. "Was für ein Anblick hier!", freut sich Schulz. "Das macht auf den letzten Metern Mut."

Einer der SPD-Anhänger ist der 78 Jahre alte Rolf Schornstein: "Ich hab früher CDU gewählt", erzählt er. "Ich war selbstständig. Aber jetzt bin ich SPD. Bis 70 arbeiten? Das geht doch gar nicht! Und auch wenn ich selbst nicht gerade verhungere, ich kenne viele, die kommen mit ihrer Rente nicht hin."

Rolf Schornstein ist also überzeugt worden. Doch insgesamt scheint die Gerechtigkeitskampagne der SPD nach den Umfragen nicht zu verfangen. Wenn die Demoskopen Recht behalten, hat Schulz kaum eine Chance, der zu werden, als der er bei vielen Wahlkampfveranstaltungen angekündigt worden ist: "der nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland".

Aber Schulz ist Profi genug, um Optimismus und gute Laune zu verbreiten. Er erzählt selbst Witze über sich aus Satiresendungen - und kann darüber lachen. "Ich bedanke mich von Herzen, dass ihr gekommen seid", sagt er am Schluss. "Egal was morgen rauskommt, es war ein großer, ein wunderbarer Wahlkampf." Und dann kommt - das hat es bei anderen Kundgebungen so nicht gegeben - seine Frau Inge auf die Bühne und umarmt ihn.

Fast zur gleichen Zeit an der Ostsee: Umringt von Kamerateams aus dem In- und Ausland versucht Angela Merkel einen Tag vor der Wahl noch mit Bürgern ihres Wahlkreises in Stralsund, Greifswald und auf der Insel Rügen ins Gespräch zu kommen.

"Ich wollte mich eigentlich mit den Leuten unterhalten" - freundlich bittet sie die Journalisten um Rücksicht, als sie auf dem Greifswalder Marktplatz der Bühne zustrebt. Der Usedomerin Josefine Graf gelingt noch das ersehnte Selfie. Pfiffe und Buhrufe bleiben in Greifswald aus, obwohl die AfD nur wenige hundert Meter weiter einen Wahlkampfstand aufgebaut hat.

Umfragen sehen die CDU im Bund als stärkste Fraktion uneinholbar vorn. Allerdings ist unklar, wieviel Erststimmen die Kanzlerin in ihrem Ostseewahlkreis - ihrer "politischen Heimat" - an die AfD abtreten muss. Vor vier Jahren vereinte die CDU-Bundesvorsitzende noch 56,2 Prozent der Erststimmen auf sich. Bei dieser Wahl brachte die AfD ihren Frontmann, Landeschef Leif-Erik Holm, gegen Merkel in Stellung.

Doch die zeigt sich entspannt. Als man ihr in Greifswald beim Abschied viel Glück für den Wahltag wünscht, sagt sie nur: "Schau'n wir mal."/cd/DP/zb


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