Die Konzernzentrale von Vonovia in Bochum.
Mittwoch, 24.05.2017 12:04 von | Aufrufe: 2549

Vonovia verdient dank Milliardenzukauf mehr

Die Konzernzentrale von Vonovia in Bochum. - © Vonovia / Roland Weihrauch

Vonovia konnte dank seines jüngsten Milliardenzukaufs erfolgreich ins Geschäftsjahr 2017 starten und erzielte im ersten Quartal ein deutliches Gewinnplus. Vor allem beim operativen Ergebnis legte der im Dax notierte Immobilienkonzern kräftig zu, wie Vonovia am Mittwoch in Bochum mitteilte. Neben dem milliardenschweren Zukauf profitierte der Konzern auch von steigenden Mieteinnahmen, geringem Leerstand und zusätzlichen Dienstleistungen rund um die Immobilie. Die Reaktion der Anleger fiel im frühen Handel am Mittwoch zunächst recht positiv aus, im Laufe des Vormittags gab die Aktie aber wieder nach.

Operatives Ergebnis deutlich gesteigert

Das operative Ergebnis, gemessen an der in der Immobilienbranche wichtigen Kenngröße „Funds from Operations“, kurz FFO I, sei im vergangenen Quartal um 17,1 Prozent auf 218,2 Millionen Euro gestiegen, wie der Konzern weiter mitteilte. Vonovia erzielte ein Periodenergebnis von 130,7 Millionen Euro. Eine deutliche Steigerung: Im Vorjahreszeitraum betrug das Ergebnis noch 79,2 Millionen Euro. Der Leerstand betrug in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2,7 Prozent und war damit leicht niedriger als im Vergleichszeitraum mit 2,8 Prozent. Die Mieteinnahmen betrugen im abgelaufenen Quartal 417,2 Millionen Euro und damit 6,4 Prozent mehr als noch im Vorjahresquartal mit 392 Millionen Euro. Für die kommenden Jahre sieht Vonovia ein Investitionsprogramm in Milliardenhöhe vor, in dessen Zentrum Neubau, Dachaufstockung und Bestandsverbesserungen stehen. In den letzten drei Monaten beauftragte Vonovia bereits Investitionen in Höhe von 650 Millionen Euro. Geplant seien 2017 insgesamt Investitionen in Höhe von rund 730 Millionen Euro. 2.000 Neubauprojekte sollen 2017 in Auftrag gegeben, gestartet oder fertiggestellt werden.

Großübernahmen treiben Wachstum von Vonovia an

Der Quartalsabschluss enthalte nach Angaben des Dax-Konzerns erstmals auch Ergebniserträge des österreichischen Immobilienkonzerns Conwert. Vonovia machte die Übernahme des österreichischen Konzerns für rund 2,7 Milliarden Euro im März perfekt. Für 2017 geht das Dax-Unternehmen beim operativen Ergebnis ohne Conwert weiterhin von 830 bis 850 Millionen Euro aus. Mit Conwert solle das Ergebnis bei 900 bis 920 Millionen Euro liegen. „Wir sind hervorragend in das Geschäftsjahr 2017 gestartet und haben unseren Bestand durch die Übernahme von Conwert optimal ergänzt.“, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch. Vonovia war in den vergangenen Jahren auf Einkaufstour, um sein Wachstum mit Großübernahmen, wie Gagfah, Süddeutsche Wohnen und Franconia, voranzutreiben. Zuletzt kam auch der österreichische Immobilienkonzern Conwert dazu, der einen großen Wohnungsbestand in Deutschland hat. Mit der feindlichen Übernahme der Rivalin Deutsche Wohnen scheiterte Vonovia Anfang 2016 an den Anlegern der Gegenseite.

Gute Stimmung in der Branche: Bauboom in Deutschland

Der deutsche Wohnungsmarkt boomt: Im vergangenen Jahr wurden so viele Wohnungen gebaut wie seit 2004 nicht mehr. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. 2016 waren es knapp 278.000 Wohnungen und damit 12,1 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Die Stimmung in der Bau- und Immobilienbranche ist gut, denn sie profitiert von niedrigen Zinsen, die private Bauherren eher dazu verleiten, sich die eigenen vier Wände zu leisten. Hinzu kommt, dass auch Investoren vermehrt mangels Anlagealternativen eher in Immobilien investieren. Ein Abreißen des Booms scheint erst einmal noch nicht in Sicht zu sein, denn wegen der steigenden Nachfrage in Ballungsräumen und der Zuwanderung werden noch mehr Wohnungen benötigt. Erst im Februar warnte die Bundesbank allerdings wegen der stark steigenden Preise für Wohneigentum vor einer Überhitzung des Immobilienmarktes.

Börse: Aktie zuletzt leicht im Minus

Auch für die im Dax notierte Aktie von Vonovia fing das Jahr 2017 gut an: Der Kurs legte in den ersten drei Monaten um rund 6,9 Prozent zu. Die Quartalszahlen kamen zum Handelsstart am Mittwoch zunächst scheinbar gut bei den Anlegern an und die Aktie notierte zwischenzeitlich mit rund einem Prozent im Plus. Allerdings gab sie ihre Gewinne im Laufe des Vormittags wieder ab und notierte zuletzt sogar mit 0,25 Prozent im Minus bei 34,41 Euro.


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