Die Wirbelstürme „Harvey“ und „Irma“ richteten massive Schäden an. (Symbolfoto)
Donnerstag, 14.09.2017 11:35 von | Aufrufe: 6302

Vom Winde verweht: Gewinnwarnung bei Münchener Rück

Die Wirbelstürme „Harvey“ und „Irma“ richteten massive Schäden an. (Symbolfoto) - © istock.com / ChiehCheng

Die Wirbelstürme "Harvey" und "Irma" hinterlassen auch in den Bilanzen von Versicherern ihre verheerenden Spuren. Der Rückversicherer Münchener Rück gab am Mittwochabend in München eine Gewinnwarnung heraus. Aufgrund der noch nicht bezifferbaren Schäden der Wirbelstürme sei es möglich, dass das Gewinnziel für dieses Jahr verfehlt werde, teilte das Dax-Unternehmen mit. Die Aktie geriet zwar vorbörslich unter Druck, erholte sich jedoch im frühen Handel zunächst wieder etwas.

Münchener Rück kann Jahresziel nicht halten

Wegen der beiden Wirbelstürmen „Harvey“ und „Irma“ seien Unternehmensangaben zufolge hohe versicherte Schäden zu erwarten. Hurrikan „Harvey“ wütete Ende August in Texas sowie den angrenzenden US-Bundesstaaten und richtete bereits erhebliche Schäden an. Anfang September sorgte dann auch Hurrikan „Irma“ für große Verwüstungen auf den Karibikinseln und in Florida. Trotz der bisher eigentlich guten Geschäftsentwicklung könne es wegen dieser Schäden sein, dass Münchener Rück das Ziel eines Jahresgewinns von zwei bis 2,4 Milliarden Euro in diesem Jahr verfehle. Außerdem werde für das dritte Quartal 2017 voraussichtlich ein Fehlbetrag ausgewiesen. Der Rückversicherer bekräftigte jedoch, dass er weiter über eine solide Kapitalbasis verfüge, um Kunden Rückversicherungskapazität zur Verfügung zu stellen.

Anfang der Woche hatten sich Branchenvertreter bei einem Treffen in Monte Carlo bereits zu den Auswirkungen der beiden Stürme geäußert. Hier sah sich das Dax-Unternehmen von den Schäden im US-Bundesstaat Florida weitestgehend verschont, da es dort nicht so stark vertreten sei. Münchener Rück-Chef Torsten Jeworrek hatte der Nachrichtenagentur dpa zufolge allerdings bereits am Sonntag gewarnt, dass "Harvey" und "Irma" erhebliche Auswirkungen auf den Versicherungsmarkt hätten. Die versicherten Schäden durch "Harvey" habe Jeworrek auf 20 bis 30 Milliarden US-Dollar geschätzt. „Harvey“ richtete schwere Schäden in Texas, vor allem in der Stadt Houston, sowie im US-Bundesstaat Louisiana an. "Irma" kam auf Spitzen-Windgeschwindigkeiten von 290 Kilometern pro Stunde und sorgte vor allem in der Karibik und in Florida für Verwüstungen. Der Hurrikan gilt als der schwerste jemals in der Region registrierte Tropensturm. Insgesamt werden die wirtschaftlichen Schäden beider Wirbelstürme von Experten auf bis zu 300 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Börse: Aktie unter Druck

Münchener Rück ist Weltmarktführer in der Branche der Rückversicherer. Diese übernehmen Risiken der Erstversicherer, wie beispielsweise der Allianz oder Axa, die damit einen Teil ihrer Geschäfte absichern. Anleger hatten wohl eigentlich darauf gesetzt, dass die Sturmschäden, wie jüngst durch die Wirbelstürme „Harvey“ und „Irma“, letztendlich ein gutes Geschäft für die Rückversicherer seien.

Die Gewinnwarnung kam daher offenbar am Mittwoch einigermaßen überraschend und setzte der Aktie am Donnerstag vorbörslich zu. Auf der Handelsplattform Tradegate verlor das Wertpapier des Rückversicherers der Nachrichtenagentur dpa zufolge gegenüber dem Xetra-Schlusskurs zeitweise um mehr als zwei Prozent. Sie erholte sich im frühen Handel dann zunächst wieder und notierte zuletzt mit 0,03 Prozent nur leicht im Plus bei 175,85 Euro je Aktie. Die französische Großbank Société Générale stufte Münchener Rück nach der Gewinnwarnung von "Buy" auf "Hold" ab.


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