Das Geschäft mit Virtual Reality boomt.
Freitag, 30.06.2017 14:50 von | Aufrufe: 3353

Virtual Reality: Ein Investment mit Zukunft?

Das Geschäft mit Virtual Reality boomt. - © istock.com / FOTOKITA

Das Geschäft mit der virtuellen Realität boomt. Virtual Reality, kurz VR, war lange Zeit aufgrund begrenzter, technischer Möglichkeiten reine Zukunftsmusik. Doch die Technik hat aufgeholt und zuletzt war Virtual Reality immer wieder Thema bei großen Technik- und Spielemessen, wie beispielsweise im Juni bei der Electronic Entertainment Expo, kurz E3, in Los Angeles. Doch nicht nur die Spielebranche, sondern auch viele andere Bereiche erkennen inzwischen das Potenzial, das in der Technologie steckt. Namhafte Firmen wie Facebook, Sony oder Alphabet sind in dem Bereich aktiv. Für Anleger stellt sich also inzwischen die Frage, ob sich ein VR-Investment lohnt.

Was ist Virtual Reality?

Virtual Reality, zu deutsch virtuelle Realität, ist die Darstellung und Wahrnehmung einer virtuellen Umgebung, die meist interaktiv gestaltet ist. Dafür wird besonderes Equipment benötigt, in dessen Zentrum die sogenannte VR-Brille steht. Per Brillendisplay landet der Anwender in einer vorgetäuschten Umgebung, so als wäre er wirklich vor Ort. Der Fachausdruck dafür ist „Immersion“. Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Arten VR-Brillen: Mobile Brillen, bei denen das Smartphone in ein Headset geklemmt wird, und Highend-Brillen, die gleichzeitig einen Computer oder eine Spielekonsole benötigen. Das Phänomen Virtual Reality ist nicht neu: Erste Gehversuche mit der Technologie gab es bereits in den 90ern, als Nintendo sich mit seinem „Virtual Boy“ versuchte und damit scheiterte. Die Technik war damals zu unhandlich und nicht nutzerfreundlich. Erst Ende 2015 und im Laufe des Jahres 2016 kam die erste Generation wirklich moderner VR-Technik auf den Markt. Vor allem in den Bereichen Gaming und Film ist Virtual Reality inzwischen beliebt und wird immer öfter eingesetzt. Aber auch in anderen Branchen, wie Medizin, Architektur und Design, kann VR-Technologie inzwischen Anwendung finden.

Der VR-Hype

Warum kommt es erst jetzt zum Hype um die virtuelle Realität, nachdem es doch bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten erste Anläufe gab? Die Antwort ist einfach: Erst heute sind wir technisch soweit, Virtual Reality richtig umzusetzen und das Erlebnis authentisch wirken zu lassen. Bei VR-Erlebnissen steht die Erfahrung des Nutzers im Vordergrund sowie die damit verbundenen Reaktionen und Emotionen. Deshalb ist eigentlich alles besonders gut als VR-Inhalt geeignet, was dem Anwender nicht im Alltag passieren kann. Das schließt also alles ein, was besonders teuer, selten, unmöglich oder sogar gefährlich ist. Mit der Authentizität, die Virtual Reality zu vermitteln versucht, gehen allerdings auch Risiken einher, wie beispielsweise der richtige Maßstab bei der Darstellung von Gewalt oder die Trennung zwischen virtuell und real Erlebtem.

Das Geschäft mit der virtuellen Realität

Virtual Reality erweist sich immer mehr als lukratives Geschäft. So werden laut Statista in dem Bereich im Jahr 2020 weltweite Umsätze von mehr als 21 Milliarden Dollar erwartet. Der globale Umsatz im Bereich VR-Software belief sich nach dem Online-Statistik-Portal im Jahr 2016 auf rund 1,09 Milliarden Dollar und 2017 auf rund 2,6 Milliarden Dollar. 2018 werden bereits weltweite Umsätze von rund 4,7 Milliarden Dollar erwartet. In Sachen VR-Hardware solle der globale Umsatz 2016 3,27 Milliarden Dollar betragen haben und 2017 auf 4,54 Milliarden Dollar anwachsen. 2018 solle er dann bei 4,65 Milliarden Dollar liegen. Analysten schätzen Statista zufolge, dass 2016 rund zehn Millionen Geräte verkauft wurden, 2020 sollen es 61 Millionen Geräte sein. Die Technologie wird immer gesellschaftsfähiger, obwohl die dafür notwendigen VR-Brillen nicht unbedingt ein Schnäppchen sind. Die bisher erhältlichen Highend-Brillen bewegen sich in einer Preisspanne zwischen 99 und 900 Euro. Inzwischen sind zahlreiche namhafte Tech-Unternehmen im Geschäft mit der virtuellen Realität aktiv. Die bekanntesten Akteure mit eigenen VR-Brillen werden im Folgenden vorgestellt:

Alphabet

Die Alphabet-Tochter Google brachte 2014 das Google Cardboard auf den Markt. Dabei handelt es sich um einen Karton, der als Headset mit Smartphone-Halterung fungiert – und damit um eine sehr sparsame Variante einer VR-Brille. 2016 stellte Google dann das Nachfolgeprojekt „Daydream View“ vor, wobei es sich um ein hochwertigeres Brillengehäuse handelte. 2017 kündigte das Unternehmen dann seine erste eigenständig laufende VR-Brille an.

Facebook

Auch Facebook mischt im VR-Markt mit der Oculus Rift mit. Facebook übernahm das Unternehmen Oculus im Jahr 2014. Für viele ist die Oculus Rift noch immer das Musterbeispiel einer modernen VR-Brille. Sie kostet derzeit rund 590 Euro. Seit Dezember 2016 gibt es für die Brille auch einen speziellen Controller, der für die die Rift optimiert wurde und zuletzt 119 Euro kostete.

Sony

Die PlayStationVR von Sony wurde 2014 angekündigt und kam 2016 auf dem Markt. Das Headset kostet derzeit rund 400 Euro und setzt für den Betrieb eine Playstation 4 sowie eine Playstation 4-Kamera voraus. Als Controller können die bereits seit einigen Jahren erhältlichen Move-Controller genutzt werden. Die meisten Spiele funktionieren allerdings auch mit dem klassischen Gamepad.

HTC

Die HTC Vive ist ein Gemeinschaftsprojekt des taiwanesischen Elektronikkonzerns HTC und Valve, dem Unternehmen, das hinter der bekannten Spieleplattform Steam steckt. Die HTC Vive ist mit rund 900 Euro derzeit eines der teuersten Modelle und kam 2016 auf den Markt.

Samsung

Bei dem gemeinsam mit Oculus entwickelten Gear VR von Samsung handelt es sich nicht um eine eigenständige VR-Brille, sondern um ein Headset für Samsung-Smartphones, das im Zusammenspiel wie eine VR-Brille funktioniert. Das Gear VR kam 2016 auf den Markt und kostet derzeit rund 100 Euro.


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Einer Studie des Marktforschungsunternehmens Strategy Analysis zufolge führt derzeit Google im VR-Geschäft nach Stückzahlen, was vor allem auf die kostengünstige Cardboard-Variante zurückzuführen sei. Samsung sei dagegen mit 35 Prozent der Anteile Marktführer in Sachen Umsatz. Hier belege Sony mit der PlaystationVR den zweiten Platz hinter Samsung mit 15 Prozent der Marktanteile. Erst dann folge Google mit zwölf Prozent. Die Oculus Rift von Facebook sowie die HTC Vive von HTC und Valve würden dagegen eine eher untergeordnete Rolle spielen. Dies dürfte jedoch auch an den stattlichen Preisen beider Geräte liegen. Weitere Tech-Unternehmen wie Acer, Dell und Asus haben inzwischen zum Jahresende 2017 ebenfalls eigene VR-Brillen angekündigt.

Virtual Reality: Eine sinnvolle Anlage?

Nachdem VR immer mehr Fuß auf dem Markt und im heimischen Wohnzimmer fasst, stellt sich für Anleger natürlich die Frage, ob und wann sich der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in ein VR-Investment lohnt. Die letzten anderthalb Jahre zeigen: Die Zukunft des Geschäfts mit der virtuellen Realität scheint vielversprechend zu sein. Das größte Entscheidungsproblem dürfte dabei die Diversifikation darstellen, denn es gibt viele Akteure und Unternehmen, die in die Entwicklung der Technologie involviert sind. Da wären zum einen Semiconductor-Unternehmen, die mit Chips und Halbleitern grundsätzliche Bestandteile der Technologie herstellen. Außerdem spielen auch Hersteller von sogenannten Mikrocontrollern, also Halbleiterchips, die gleichzeitig Prozessor und Peripherie enthalten, eine integrale Rolle im VR-Geschäft. Nicht zuletzt wären da außerdem die zahlreichen Gaming- und Software-Unternehmen sowie weitere Produzenten von VR-Inhalten. Auch Grafikkartenhersteller wie Nvidia und AMD können bei einem VR-Investment eine wichtige Rolle spielen und zu guter Letzt wären da dann natürlich auch auch noch die Unternehmen, die VR-Technik herstellen und verkaufen, wie die Börsenschwergewichte Alphabet, Facebook oder Sony.

Vor allem Anleger, die großes und vor allem langfristiges Potenzial in der Technologie sehen setzen auf VR-Investments. Ein Gegenargument könnte jedoch sein, dass Virtual Reality nicht zwangsläufig ein sicheres oder langfristiges Investment ist, betrachtet man gescheiterte VR-Experimente in den 90ern. Zudem darf man nicht außer Acht lassen, dass die VR-Ausstattung für Verbraucher noch immer eine recht teure Anschaffung ist. Virtual Reality hat also zwar das Potenzial, langfristig erfolgreich zu sein und den Markt zu erobern - eine Garantie dafür gibt es jedoch noch nicht.

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