„Konstruktiv“ seien die Gespräche am Donnerstagabend verlaufen, gaben die drei Konzerne und die Gewerkschaft Verdi in einer gemeinsamen Erklärung bekannt. Eine Lösung brachten sie nicht: Der dreistündige Krisengipfel über die Zukunft der defizitären Supermarktkette Tengelmann endete mit der Absichtserklärung, die Gespräche zeitnah fortsetzen und doch noch eine „tragfähige, gemeinsame Lösung“ finden zu wollen.
Während der Betriebsrat von Tengelmann die angekündigte Fortführung der Gespräche positiv wertete, deutet Experten zufolge vieles auf ein Ende des Mülheimer Familienunternehmens hin. Nach Meinung des Wirtschaftsjournalisten Paul Reifferscheid, der sich im ARD-Morgenmagazin zur Lage des Konzerns äußerte, könnte in der heutigen Sitzung des Aufsichtsrats die Zerschlagung von Tengelmann eingeleitet werden. Das Gremium berät sich zur Stunde am Unternehmenssitz in Mülheim an der Ruhr.
Auch Konzerneigentümer Karl-Erivan Haub hatte angesichts der mühsamen Verhandlungen wiederholt mit einem Aus von Tengelmann gedroht. Die einst deutschlandweit vertretene Kette verzeichnete seit der Jahrtausendwende Verluste in dreistelliger Millionenhöhe und musste zahlreiche Filialen schließen. Eine Übernahme von Tengelmann ist für Edeka und Rewe wegen der noch immer starken Marktposition des Konzerns in Ballungsgebieten wie München oder Berlin interessant. Während der Rewe-Vorstandsvorsitzende Alain Caparros für eine „faire Aufteilung der Märkte“ plädierte, strebt Edeka eine Komplettübernahme der in Schieflage geratenen Handelskette an. Die schon vor zwei Jahren beschlossene Fusion zwischen Edeka und Tengelmann war von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zunächst per Ministererlaubnis genehmigt, doch anschließend vom Oberlandesgericht Düsseldorf untersagt worden.
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