Spotify rühmt sich damit, der Musikindustrie zu einer Renaissance verholfen zu haben. Deren althergebrachtes Geschäftsmodell, bei dem Musikliebhaber Platten und CDs erwerben („ownership-model“) , ist von der technischen Entwicklung, insbesondere durch Raubkopien, überholt worden. Durch Musikstreamingdienste habe die Musikindustrie erstmals seit Mitte der 90er Jahre wieder wachsende Umsätze verzeichnet, erklärt Spotify.
Spotify wurde in Schweden gegründet. Der Name setzt sich aus den englischen Verben „to spot“ (etwas sehen, entdecken) und „to identify“ (etwas identifizieren, ausmachen) zusammen. Musikstücke, aber auch Hörbücher stellt Spotify seinen Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung.
Spotify ist nicht Eigentümer der Titel, die das Unternehmen anbietet. Die Rechte an den Musikstücken liegen in der Hand weniger Großkonzerne und den dort unter Vertrag stehenden Künstlern. Hierin unterscheidet sich Spotify vom Filmstreamingdienst Netflix: Netflix produziert inzwischen viele Serien selbst. Dass auch Spotify als Musikproduzent auftritt, ist nicht abzusehen. So verdienen Sony, Universal und Time Warner derzeit kräftig am Streamingdienst mit, nach Medienberichten sollen bis zu drei Viertel der Einnahmen von Spotify der Musikindustrie zufließen. Apropos Einnahmen:
Das waren 1,1 Milliarden Euro mehr als in 2016. Spotify bietet seine Dienste auf zwei Wegen an: Nutzerinnen und Nutzer können entweder kostenlos Titel streamen, müssen dann aber Werbeschaltungen in Kauf nehmen. Oder sie schließen ein kostenpflichtiges Abo ab. Spotify unterteilt dabei in das klassische „Premium-Abo“ und Abonnements für Familien und für Studenten.
Davon nutzten 71 Millionen Menschen den Premiumdienst. Die Nutzerzahlen von Spotify waren zuletzt steigend: 2015 verzeichnete Spotify noch 91 Millionen Nutzer, ein Jahr später waren es bereits 123 Millionen.
Spotify kommt heute eigenen Angaben zufolge auf einen Marktanteil unter den Musikstreamingdiensten von 42 Prozent. Größte Konkurrenten dürften Apple, Amazon und der in den USA tätige Dienst Pandora sein. Auch bei Google Play finden Nutzer Musikangebote. Interessant daran: Die App von Spotify wird über die Appshops von Apple und Google angeboten, also bei zwei Wettbewerbern.
Schaut man auf die Zusammensetzung der Einnahmen, wird deutlich, dass Spotify vor allem von den Abos profitiert. Rund 90 Prozent des Umsatzes erzielt das Unternehmen durch Zahlungen der Abonnenten. Vom Gesamtumsatz von 4,1 Milliarden Euro in 2017 entfielen 462 Millionen Euro auf Werbung.
Zu den Vorteilen des Streamingdienstes dürfte aus Nutzersicht gehören, dass sich je nach Musikgeschmack Playlisten anlegen lassen und Spotify einem selbst individuelle Vorschläge unterbreitet. Dazu ist natürlich die Erhebung von Nutzerdaten unablässig. Inwieweit diese Daten künftig noch stärker genutzt werden können, dazu gibt es insbesondere nach der aktuellen Datenaffäre bei Facebook sehr konträre Auffassungen.
Wenn heute die Aktie erstmals an die Börse gehandelt wird, stellt sich für Beobachter die Frage, ob und wie schnell Spotify schwarze Zahlen schreiben wird. Unter dem Strich steht für 2016 ein operativer Verlust von rund 350 Millionen Euro in den Büchern, 2017 ist der Verlust Berichten zufolge sogar noch gestiegen. .„Growth before Profit“ lautet die Maxime, nach der Spotify agiert. Die Ziele hat das Unternehmen klar benannt: Der Umsatz soll in den kommenden Jahren in einem Bereich zwischen 25 und 35 Prozent wachsen. Gleichzeitig wird eine Bruttomarge von 30 bis 35 Prozent angestrebt. Die Bruttomarge sei zuletzt bereits auf 21 Prozent gestiegen, erklärte das Unternehmen.
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