Eine Tageszeitung (Symbolbild).
Sonntag, 23.04.2017 14:44 von | Aufrufe: 323

Staubsauger-Vertreter stirbt aus - Verkaufspartys beliebt

Eine Tageszeitung (Symbolbild). pixabay.com

BERLIN (dpa-AFX) - Der klassische Staubsauger-Vertreter klingelt in Deutschland nur noch selten an der Haustür. Auf Partys im heimischen Wohnzimmer dagegen wird immer mehr verkauft - von Tupperware bis Thermomix. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten Vertreter nach Angaben des Bundesverbands Direktvertrieb mit dem Wohnzimmer-Verkauf rund eine Milliarde Euro. Insgesamt sei der Umsatz im Direktvertrieb trotz des wachsenden Onlinehandels mit 1,8 Milliarden Euro stabil.

Die Partys beispielsweise für Kosmetik, Haushaltsgeräte und Wein machten einen immer größeren Teil des Branchenumsatzes aus, sagte Verbandsgeschäftsführer Jochen Clausnitzer. Von den 11,2 Millionen Bestellungen bei Direktvertriebsunternehmen seien im vergangenen Jahr allein 7 Millionen von Kunden auf Verkaufspartys gekommen.

Mit unbestellten Besuchen an der Haustür - dem klassischen Staubsauger-Vertreter - mache die Branche dagegen nur noch 6 Prozent ihres Umsatzes. "In immer weniger Haushalten sind tagsüber Bewohner zu erreichen", begründete Clausnitzer die Entwicklung. Einige Firmen hätten die Kundengewinnung an der Haustür daher vollkommen aufgegeben und setzten stattdessen auf Stände in Einkaufszentren, wo sie die Geräte vorführten.

Der boomende Onlinehandel vermiest den Vertretern nach Brancheneinschätzung nicht etwa das Geschäft, sondern beflügelt es sogar noch. "Das Thema Glaubwürdigkeit gewinnt an Bedeutung", meinte Clausnitzer. Viele Käufer legten Wert auf Empfehlungen von Freunden und Bekannten. Außerdem könnten sie die Ware bei Verkaufspartys direkt ausprobieren. Deshalb werde auch nur etwa jeder 100. gekaufte Artikel wieder zurückgeschickt - deutlich weniger als im Onlinehandel.

Die Zahl der Vertreter stieg nach Verbandsangaben im vergangenen Jahr um 8 Prozent auf rund 222 400. Fast alle (96 Prozent) von ihnen verkaufen allerdings nur im Nebenjob. "Unseren Mitgliedsunternehmen wären Vollzeit-Beschäftigte lieber", sagte Clausnitzer. Die selbstständigen Berater aber müssten dann oft deutlich höhere Krankenversicherungsbeiträge zahlen. Viele Verkäufer stockten mit den Partys auf oder verdienten sich etwas für die Altersvorsorge dazu. Vor allem Mütter schätzten die Flexibilität. 72 Prozent der vom Verband vertretenen Verkaufsberater sind Frauen./tam/DP/fbr


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News