Nach einer tiefen Krise verdienen Deutschlands Hütten wieder Geld. Auch der zweigrößte Stahlkonzern des Landes Salzgitter hat sich aus den roten Zahlen zurück in die Gewinnzone gekämpft. Doch wie lange hält der Boom?
Der Umschwung ist auch für einen ausgewiesenen Stahlexperten wie Heinz Jörg Fuhrmann erstaunlich: „Vor einem Jahr standen wir noch kurz vor dem Abgrund – und jetzt haben wir einen kräftigen Schritt nach hinten gemacht", sagt der Vorstandschef der Salzgitter AG. Das ist noch bescheiden formuliert: Die Nachfrage nach dem wichtigsten industriellen Werkstoff ist nicht nur bei Deutschlands zweitgrößtem Stahlkonzern ungebrochen hoch: Die Autobranche um VW & Co., die Maschinenbauer, die Bauwirtschaft oder die Stahlverarbeiter – sie alle ordern kräftig bei den deutschen Hütten – nicht zuletzt dank der starken Binnenkonjunktur. Inzwischen kommt es in Teilbereichen zeitweise zu ersten Lieferengpässen. Im Frühjahr 2016 sah alles viel düsterer aus: Preiserosion und Überkapazitäten ließen die Frage nach der Überlebensfähigkeit von europäischen Stahlkonzernen hochkochen.
Inzwischen müssen die Kunden von Salzgitter & Co. lernen, dass sie nicht mehr mal eben kurzfristig wie vor zwölf Monaten noch ihre Bestellungen abgeben können und prompt beliefert werden. Daher stocken sie ihre Lagerbestände auf, um die eigene Produktion nicht zu gefährden. Das füllt wiederum die Orderbücher der Stahlkocher, die inzwischen am Rand ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten. In gleichem Ausmaß haben die Preise angezogen, was sich Quartal für Quartal in bessern Ergebnissen der Konzerne wiederfindet.
So konnte Salzgitter unter dem Strich für das vergangene Geschäftsjahr einen Gewinn von immerhin 53 Millionen Euro ausweisen. Viel ist das noch nicht, aber es soll ja auch nur der Anfang sein. Ein Jahr zuvor schrieb der Konzern noch rote Zahlen – der Verlust lag in ähnlicher Höhe.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.