WOLFSBURG (dpa-AFX) - Ob Turbulenzen an der Unternehmensspitze, drohende Fahrverbote oder das Diesel-Desaster: Aller Unbilden zum trotz startet Volkswagen (VW Aktie)
Im ersten Quartal kletterte der Konzernumsatz dank der Rekord-Auslieferungszahlen um 3,6 Prozent auf 58,2 Milliarden Euro, unter dem Strich verdiente der Autogigant mit 3,3 Milliarden Euro allerdings etwas weniger als vor einem Jahr (rund 3,4 Mrd Euro).
Die Volkswagen-Kernmarke, lange Zeit das Sorgenkind, steigerte sich operativ leicht, Konzernmarken wie Audi
Das operative Ergebnis allerdings gab um 3,6 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro nach - ohne einen bilanziellen Sondereffekt wäre es aber leicht gestiegen, wie der Konzern am Donnerstag in Wolfsburg mitteilte. Bei diesem Sondereffekt ging es um die Bewertung von Derivaten, die das operative Ergebnis belastete.
Auch mit den Folgen des Abgas-Skandals mit Millionen manipulierten Autos und der Diskussion über Fahrverbote hat der Konzern zu kämpfen - aber zumindest finanziell hatte die Diesel-Affäre im ersten Quartal keine Folgen.
"Der Volkswagen-Konzern steht wirtschaftlich robust da", betonte der neue Konzernchef Herbert Diess. Jetzt gehe es darum, "diesen Kurs kraftvoll und fokussiert fortzusetzen - denn auch das Veränderungstempo in unserer Industrie nimmt weiter zu".
Diess erklärte: "Unser Ziel ist, den Volkswagen-Konzern in Sachen Ertragsstärke, Innovationskraft und Nachhaltigkeit zu einem der führenden Unternehmen unserer Industrie zu machen."
Volkswagen hatte Mitte April überraschend den Vorstand umgebaut - der zuvor nur für die Marke VW
Ein Konzernumbau soll neue Markengruppen bringen, nämlich "Volumen" (VW, Skoda, Seat, leichte Nutzfahrzeuge), "Premium" (Audi) und "Super Premium" (Porsche, Bentley, Bugatti und Lamborghini). Ziel ist, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen. Die Sparte der schweren Nutzfahrzeuge soll fit für den Kapitalmarkt gemacht werden.
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Im ersten Quartal allerdings sank das operative Ergebnis bei MAN
Die Stammmarke VW, die Diess neben seinen Aufgaben als Konzernchef weiter führt, steigerte das Betriebsergebnis nur leicht um 10 Millionen auf 879 Millionen Euro. Gründe waren der harte Wettbewerb, Wechselkurseffekte und Vorleistungen für neue Produkte.
NordLB-Analyst Frank Schwope beurteilte die Verkaufszahlen des Konzerns als hervorragend, die Ergebnisgrößen seien "in Ordnung". Er geht von einem neuen Rekordjahr bei Absatz, Umsatz und Ergebnis aus. Die Verkaufszahlen dürften demnach 2018 um bis zu 5 Prozent auf mehr als 11 Millionen Fahrzeuge steigen.
Den Ausblick für das laufende Jahr bestätigte der Konzern: Demnach soll der Umsatz 2018 um bis zu fünf Prozent steigen, die operative Rendite - also der Anteil des Betriebsergebnisses am Umsatz - soll zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen - im ersten Vierteljahr lag sie bei 7,2 Prozent. Die VW-Aktie kletterte nach Bekanntgabe der Zahlen um fast 3 Prozent./zb/tst/DP/zb
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