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Mittwoch, 16.05.2018 12:11 von | Aufrufe: 337

ROUNDUP/Reaktion auf Kritik: Deutsche-Börse-Aufsichtsratschef erwägt Rückzug

BRD-Flagge. pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Krisenjahr 2017 deutet sich bei der Deutschen Börse auch an der Aufsichtsratsspitze ein Neuanfang an. "Ich möchte mir ... persönlich vorbehalten, einen Übergang im Vorsitz des Aufsichtsrates im Laufe der neuen Wahlperiode vorzubereiten", sagte der in die Kritik geratene Chefkontrolleur Joachim Faber bei der Hauptversammlung des Unternehmens am Mittwoch in Frankfurt. "Ein Zeitpunkt hierfür ist heute noch nicht absehbar." Faber führt den Aufsichtsrat des Dax -Konzerns seit Mitte 2012 und bewirbt sich bei dem Aktionärstreffen um eine dritte dreijährige Amtszeit.

Das turbulente Jahr 2017 hatte Faber in die Kritik gebracht. Der geplante Zusammenschluss mit der Londoner Börse LSE scheiterte auch deshalb, weil den Verantwortlichen der Deutschen Börse ein Plan B für den Fall des Brexits zu fehlen schien. Zudem brachte der Aufsichtsrat unter Fabers Vorsitz ein auf den inzwischen zurückgetretenen Konzernchef Carsten Kengeter zugeschnittenes Vergütungsprogramm auf den Weg, das bis heute die Staatsanwaltschaft Frankfurt beschäftigt.

Kengeter hatte Mitte Dezember 2015 für 4,5 Millionen Euro 60 000 Deutsche-Börse-Aktien gekauft, die er nicht vor Ende 2019 veräußern darf. Der Konzern packte 69 000 Anteilsscheine drauf. Gut zwei Monate nach dem Aktiendeal machten die Deutsche Börse und die London Stock Exchange (LSE) ihre Fusionspläne öffentlich, was die Kurse trieb. Die Ermittler werfen Kengeter vor, schon im Sommer 2015 mit der LSE-Führung Gespräche über eine Fusion geführt und das lukrative Aktiengeschäft in diesem Wissen getätigt zu haben (Insiderhandel). Wegen des anhaltenden Drucks trat Kengeter zum Jahresende zurück.

Sein Nachfolger Theodor Weimer, der seit Januar 2018 amtiert, sorgte rasch für Aufbruchstimmung: Gleich drei neue Vorstände ziehen in den nächsten Monaten in die Führungsetage ein. Und auch bei der Strategie hat Weimer erste Pflöcke eingeschlagen: Die jährlichen Fixkosten sollen bis Ende 2020 um rund 100 Millionen Euro sinken. Die Neuaufstellung schlägt einmalig mit rund 200 Millionen Euro zu Buche.

"Wir machen auch vor der Management-Ebene nicht Halt. Wir werden dort bis zu 50 Stellen abbauen, um die Organisation effizienter und agiler zu machen", sagte Weimer bei der Hauptversammlung. "Wenn wir unsere Wachstumsziele wie geplant erfüllen, werden wir trotz des geplanten Personalabbaus über die nächsten Jahre eine dreistellige Zahl neuer Stellen schaffen." Erwartet wird, dass neue Stellen an Billigstandorten wie Cork (Irland) oder Prag entstehen werden.

Wachstumschancen für die Börse sieht Weimer in allen Geschäftsbereichen: "von den Marktdaten über den Handel bis hin zu unseren Dienstleistungen für Investmentfonds". Zukäufe stünden aber auch auf dem Programm - "und zwar dort, wo es unser Geschäft gut ergänzt". Schwerpunkte hierfür seien festverzinsliche Wertpapiere, Energieprodukte, Währungen, Dienste für Investmentfonds sowie Daten und Indizes./ben/DP/mis


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