DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck
Das Merck-Management will den Informationen zufolge noch im ersten Quartal bestimmen, wer den Zuschlag für die Consumer-Health-Sparte erhalten soll. Sprecher der Unternehmen wollten die Sache nicht kommentieren.
An der Schweizer Börse reagierten Nestle-Aktie kaum und gaben zuletzt gut ein halbes Prozent auf 83,84 Schweizer Franken nach. Merck-Papiere zeigten sich ebenfalls nahezu unbeeindruckt. Zuletzt ging es um mehr als 1 Prozent abwärts auf 92,44 Euro.
Über das Interesse von Nestle an der Consumer-Health-Sparte des Dax-Konzerns war bereits seit Wochen spekuliert worden. Nestle-Chef Mark Schneider baut derzeit das Gesundheitsgeschäft des Konzerns aus. Im vergangenen Monat etwa kündigten die Schweizer den Kauf des kanadischen Herstellers von Nahrungsergänzungsmitteln Atrium Innovations für 2,3 Milliarden Dollar (Dollarkurs) an.
Im Bieterprozess um die Merck-Sparte hat der Konzern mit seinem Angebot nun offenbar auch Konkurrenten wie den Pharmarivalen Mylan
Andere Bieter haben sich den Informationen zufolge hingegen bereits aus dem Angebotsprozess verabschiedet - so etwa der auf rezeptfreie Arzneien spezialisierte Konzern Perrigo und das Finanzinvestoren-Duo Bain und Cinven, denen der Bad Vilbeler Arzneikonzern Stada
Merck hatte im Herbst sein sogenanntes OTC-Geschäft ("Over the Counter") zur Disposition gestellt, und will sich stattdessen auf seine Pharmasparte mit neuen Mitteln wie dem Krebsmedikament Bavencio und der Multiple-Sklerose-Tablette Cladribin konzentrieren. Merck-Chef Stefan Oschmann hatte Ende 2017 in einem Interview mit dem Sender CNBC gesagt, er hoffe auf eine Vertragsunterzeichnung für den Consumer-Health-Bereich im ersten Halbjahr 2018.
Von einem Verkauf der Merck-Sparte wären weltweit 3800 Mitarbeiter betroffen, in Deutschland beschäftigt Consumer Health etwa 280 Menschen. Nach einer Schwächeperiode war der kleinste Bereich bei der Merck KGaA (Merck KGaA Aktie) zuletzt wieder auf die Beine gekommen. 2016 erzielte die Sparte einen Umsatz von 860 Millionen Euro. Zur Angebotspalette gehören Nasensprays wie "Nasivin" und Vitaminpräparate wie "Femibion" oder "Seven Seas"./tav/nas
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