Frachthafen mit Kranbrücken und Frachtflugzeug. (Symbolbild)
Mittwoch, 15.11.2017 16:46 von | Aufrufe: 418

ROUNDUP: DIHK besorgt über drohende Ausfälle für deutsche Firmen in Venezuela

Frachthafen mit Kranbrücken und Frachtflugzeug. (Symbolbild) © thitivong / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

BERLIN/CARACAS/MOSKAU (dpa-AFX) - Angesichts der akuten Zahlungsprobleme des sozialistischen Venezuela warnt die deutsche Wirtschaft vor erheblichen Ausfallrisiken für deutsche Unternehmen. "Das gilt insbesondere für die Unternehmen, die in der Vergangenheit Waren und Dienstleistungen an den venezolanischen Staat oder seine Staatsunternehmen geliefert haben", sagte der Außenwirtschaftschef des Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

"Viele von ihnen haben noch erhebliche Außenstände." Ihnen gegenüber sei das Land im Zahlungsverzug - zum Teil schon seit Jahren. "Wenn die Finanzlage im einst reichsten Staat Lateinamerikas tatsächlich so hoffnungslos ist wie es den Anschein hat, droht ein Totalverlust."

Welche Firmen besonders betroffen sind, wollte ein DIHK-Sprecher auf Nachfrage nicht beantworten. Die Lufthansa (Lufthansa Aktie) hatte 2016 nach 45 Jahren ihre Flüge von und nach Caracas eingestellt - und dafür unter anderem Außenstände im dreistelligen Millionenbereich angeführt. Mehrere Dax -Unternehmen haben Repräsentanzen im Land, Siemens (Siemens Aktie) zum Beispiel bekam wiederholt Aufträge für den Bau von Kraftwerken, darunter im Oktober 2012 für zwei Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerken in Güiria.

Russland greift dem krisengeschüttelten Land mit einer Umschuldung unter die Arme. Wie das russische Finanzministerium in Moskau mitteilte, wurde eine Vereinbarung über die Restrukturierung von Staatsschulden in Höhe von 3,15 Milliarden US-Dollar (etwa 2,7 Mrd. Euro) unterzeichnet. Die Umschuldung soll sich über die nächsten zehn Jahre hinziehen und "minimale" Zahlungen seitens Venezuela innerhalb der ersten Jahre vorsehen.

Der südamerikanische Staat steckt seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise. Dem sozialistisch geführten Land droht die Staatspleite. Zudem kämpft Venezuela gegen eine enorme Inflation. Russland gilt als enger Partner der venezolanischen Führung. Vor allem der russische Energiekonzern Rosneft engagiert sich mit Geschäften in dem ölreichen Land. Mit der Umschuldungs-Vereinbarung erhält Venezuela etwas Luft zum Atmen, wenngleich die Forderungen Russlands nur einen kleinen Teil der Gesamtschulden ausmachen.

Nach ergebnislosen Verhandlungen mit Gläubigern des hoch verschuldeten Landes, hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) eine Teil-Pleite festgestellt. Das Land habe fällige Zinsen für Anleihen nicht fristgerecht geleistet. Es droht damit eine der größten Staatsinsolvenzen in Südamerika - trotz der größten Ölreserven der Welt. Aber das Land leidet unter Misswirtschaft und der höchsten Inflation der Welt - zudem erschweren US-Sanktionen gegen die Regierung von Präsident Nicolás Maduro wegen der Repression gegen Kritiker Verhandlungen mit Gläubigern über längere Rückzahlungsfrosten oder einen Teilerlass von Schulden./ir/tjk/bgf/DP/stb


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