Ein DHL-Auslieferungswagen der Deutschen Post.
Donnerstag, 17.05.2018 15:18 von | Aufrufe: 435

ROUNDUP: Deutsche Post hält trotz Kritik an Entfristungspraxis fest

Ein DHL-Auslieferungswagen der Deutschen Post. © robwilson39 / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images

MÜNCHEN/BONN (dpa-AFX) - Die Deutsche Post (Deutsche Post Aktie) will ungeachtet aller Kritik ihre Regeln zur Entfristung von Arbeitsverträgen beibehalten. "Wir werden an den Eckpunkten festhalten, denn sie haben sich in der Praxis bewährt und sind arbeitsrechtlich nicht zu beanstanden", sagte Personalvorstand Thomas Ogilvie der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag). Der Bonner Konzern übernimmt Angestellte nur dann unbefristet, wenn sie zuvor innerhalb von zwei Jahren nicht mehr als 20 Krankheitstage und nicht mehr als zwei selbstverschuldete Unfälle mit konzerneigenen Fahrzeugen hatten.

Die Kritik daran riss auch am Donnerstag nicht ab. Der gewerkschaftspolitische Sprecher der Linken im Bundestag, Pascal Meiser, nannte die Einstellungspraxis der Post "zynisch und inakzeptabel". Jährlich fielen pro Mitarbeiter 35 ärztlich belegte Krankheitstage an.

Einem internen Papier der Post zufolge, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, waren zum Stichtag 31. Dezember 2017 rund 10,6 Prozent der Beschäftigten befristet beschäftigt - aufs Jahr 2017 betrachtet ein Höchstwert. Allerdings stellt die Post im Dezember wegen des Weihnachtsgeschäfts stets tausende Aushilfen ein, die nach der Saison häufig wieder gehen. Am niedrigsten lag die Quote im vergangenen Jahr mit 9,1 Prozent im September.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die Quote der insgesamt befristeten Beschäftigten in Deutschland im Jahr 2016 durchschnittlich bei 13,1 Prozent und damit deutlich höher. Aktuellere Zahlen lagen nicht vor.

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte angekündigt, den Einfluss des Bundes für eine Änderung der Kriterien bei der Post zu nutzen. Der Bund hält über die Staatsbank KfW knapp 21 Prozent an dem Konzern.

Ogilvie bekräftigte die Argumentation der Post, dass die Kriterien nur Anhaltspunkte seien und die Verantwortlichen, die vor Ort über jede einzelne Entfristung entscheiden müssten, Entscheidungsspielräume hätten. "Wenn es eine Grippewelle gab oder jemand einen Sportunfall mit langer Ausfallzeit hatte, kann von den Eckpunkten durchaus abgewichen werden", sagt Ogilvie. "Wir brauchen Kriterien wie jeder andere Arbeitgeber auch, weil wir nicht willkürlich allein nach Bauchgefühl über die Entfristung von Verträgen entscheiden wollen."/and/maa/DP/stw


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

38,26
-0,23%
Deutsche Post AG Realtime-Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur Deutsche Post Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News