BRÜSSEL (dpa-AFX) - Das chinesische Staatsunternehmen ChemChina hat eine wichtige Hürde beim Kauf des Schweizer Agrarchemie-Konzerns Syngenta
Die Kommission sei zu dem Schluss gekommen, dass mit den Zusagen von ChemChina bei der Übernahme von Syngenta der Wettbewerb gewahrt bleibe, sagte EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Der Zusammenschluss von Dow und DuPont sei bei der jetzigen Genehmigung bereits berücksichtigt. Angebahnt ist darüber hinaus die Megafusion von Bayer (Bayer Aktie)
WIRKSAMER WETTBEWERB MUSS GEWAHRT WERDEN
Syngenta mit Sitz in Basel produziert unter anderem Saatgut, Pflanzenschutzmittel und Mittel, die das Wachstum von Pflanzen regulieren. Die Übernahme soll die ChemChina-Tochter Adama mit Sitz in Israel vollziehen, die sich auf den Vertrieb patentfreier Pflanzenschutzmittel spezialisiert hat. ChemChina hatte vor rund einem Jahr insgesamt rund 43 Milliarden Dollar (Dollarkurs) für Syngenta geboten.
"Für die Landwirte und letztlich auch die Verbraucher in Europa ist es wichtig, dass der wirksame Wettbewerb auf den Märkten für Pflanzenschutzmittel auch nach der Übernahme von Syngenta durch ChemChina gewahrt wird", betonte Vestager.
AUFLAGEN
Die Wettbewerbskommissarin machte unter anderem zur Auflage, dass Adama wesentliche Teile seines Geschäfts schon jetzt auf dem Markt befindlichen Pflanzenschutzmitteln verkauft. Auch Syngenta muss sich vom Geschäft mit einigen Pflanzenschutzmitteln trennen, insbesondere mit Schädlingsbekämpfern für Gemüse, Getreide und Sonnenblumen. "Der Käufer der veräußerten Vermögenswerte wird in der Lage sein, langfristig mit den beteiligten Unternehmen zu konkurrieren", erklärte Vestager.
Kritiker befürchten stattdessen, dass künftig drei globale Großkonzerne den Markt für Agrochemie unter sich aufteilen und Bauern und Verbrauchern die Bedingungen diktieren könnten. Vor allem gegen die Fusion von Bayer und Monsanto protestieren Umweltschutz- und Entwicklungsorganisationen seit Monaten.
KRITIK
Die Kampagnen-Organisation Avaaz erklärte nach der Entscheidung vom Mittwoch: "Margrethe Vestagers Genehmigung der Fusionen pflanzt Samen, mit denen wir nur Schaden für die öffentliche Gesundheit, unsere Umwelt, kleine Bauernhöfe und unser ganzes Ernährungssystem ernten werden."/vsr/DP/jha
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