HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Der angeschlagene Spezialmaschinenbauer Aixtron
Ganz überraschend kommt die erhöhte Prognose nicht, da viele Experten die bisherige Erwartung als konservativ eingeschätzt hatten. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten hatten zuletzt beim Umsatz einen Anstieg auf knapp 220 (2016: 196,5) Millionen Euro auf dem Zettel. Dennoch könnte die erhöhte Prognose die jüngste Zuversicht der Investoren untermauern, auch wenn das Unternehmen weiter in den roten Zahlen steckt und wegen des laufenden Umbaus nach wie vor keine Ergebnisprognose für 2017 wagt. Für das kommende Jahr wird weiter ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern erwartet.
Am Finanzmarkt konnte Aixtron damit zunächst nicht wirklich punkten. An der Börse standen Aixtron-Papier vorbörslich unter Druck, legten am Vormittag dann aber um 0,60 Prozent zu. Händler begründeten den anfänglichen Kursrutsch neben einer enttäuschenden operativen Entwicklung mit der Aussage von Unternehmenschef Kim Schindelhauer im "Handelsblatt" (Dienstag), dass Aixtron nicht zum Verkauf stehe. Die im Hintergrund schwelenden Übernahmefantasien erhielten so einen Dämpfer.
Im Dezember war die Übernahme des TecDax
Unter dem Strich stand im zweiten Quartal ein Verlust von 11,4 Millionen Euro, nach einem Minus von 13,5 Millionen ein Jahr zuvor. Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 60,6 Millionen Euro. Von März bis Ende Juni schlugen unter anderem Abschreibungen bei der Entwicklung von Dünnfilmverkapselung negativ zu Buche. Bei der Technik, welche die Chips vor Feuchtigkeit schützen soll, gebe es momentan noch keine ausreichende Nachfrage, sagte ein Sprecher. "Wir würden das Geschäft allerdings reaktivieren, wenn ein entsprechendes Marktinteresse da ist", hieß es weiter.
Dagegen will sich das Unternehmen nun verstärkt der OLED-Technologie widmen. Diese organischen Leuchtdioden stehen in Konkurrenz zu den herkömmlichen LEDs. Aixtron hat hierzu ein Verfahren entwickelt, mit dem solche Dioden billiger produziert werden können. Schon seit einigen Jahren nutzen Elektronikunternehmen wie Samsung
Aixtron hat zur Bündelung dieser Aktivitäten eine Tochtergesellschaft mit einem asiatischen OLED-Displayhersteller gegründet. Um welches Unternehmen es sich dabei handelt, wollte Aixtron nicht mitteilen. Marktexperten schätzen, dass es sich dabei um Samsung handeln könnte./zb/kro/jha/stb
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