(neu: Aussagen zu Alitalia, Bombardier, Kostenniveau Eurowings, aktualisierter Aktienkurs)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa (Lufthansa Aktie)
Die Lufthansa-Aktie legte bis zum frühen Nachmittag um 1,76 Prozent auf 26,66 Euro zu und war damit zweitstärkster Wert im Dax
Die Aktionäre können sich auf eine überraschend hohe Dividende freuen. Für 2017 will die Lufthansa die Ausschüttung um 60 Prozent auf 80 Cent je Aktie anheben und sie in den kommenden Jahren mindestens auf dieser Höhe lassen, wie Finanzvorstand Ulrik Svensson bei der Bilanzvorlage am Donnerstag in Frankfurt sagte. Für die Jahre 2012 und 2014 waren die Aktionäre noch leer ausgegangen.
2017 übertraf die Lufthansa allerdings die bereits optimistischen Erwartungen der Analysten. Der Umsatz des Konzerns legte um gut 12 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn sprang um 70 Prozent auf fast 3,0 Milliarden Euro nach oben. Der Nettogewinn wuchs um ein Drittel auf 2,4 Milliarden Euro. Dabei wirkte sich die Einigung mit den Piloten bei den Betriebsrenten positiv aus.
Zum guten Geschäftsverlauf trugen vor allem die Passagier-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Eurowings bei. Zudem gelang der Frachttochter Lufthansa Cargo dank Sparkurs und guter Nachfrage mit einem großen Sprung die Rückkehr in die Gewinnzone.
Dass die Gewinne im laufenden Jahr nicht mehr ganz so üppig sprudeln werden, liegt Spohr zufolge an den um 700 Millionen Euro steigenden Kerosinkosten und den Engpässen beim Flottenwachstum. Aus der Übernahme großer Teile der Air-Berlin-Flotte erwartet der Vorstand 2018 noch leichte Verluste. Ab 2019 soll sich der Deal positiv auswirken. Finanzchef Svensson will die Stückkosten 2018 konzernweit um 1 bis 2 Prozent senken.
Dabei bleibt das Geschäft in der Luftfahrt hart umkämpft. Easyjet
Spohr rechnet derweil mit weiteren Airline-Pleiten in Europa. "Drei Insolvenzen im besten Jahr der Luftfahrt sind ein klares Signal, dass der Ausleseprozess noch nicht zu Ende ist." Dabei sei die Lufthansa weiterhin an der bereits insolventen Alitalia interessiert, die sich seit 2017 nur noch dank Staatsgeld in der Luft hält. "Die Marke Alitalia würde toll zum Lufthansa-Konzern passen", sagte Spohr. Politischen Druck auf die italienische Regierung wolle Lufthansa bei der EU aber nicht aufbauen. "Wir warten ab."
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Seine Wachstumspläne strich der Manager nun etwas zusammen. Das Flugangebot des Konzerns mit zuletzt 728 Maschinen soll im laufenden Jahr statt um 12 Prozent nur noch um 9,5 Prozent wachsen. Als Gründe nannte der Lufthansa-Chef Lieferprobleme der Flugzeughersteller beim Airbus A320neo und der neuen Bombardier
Dabei sind Spohr zufolge bereits 77 Flugzeuge aus der einstigen Air-Berlin-Flotte zum Lufthansa-Konzern gewechselt. Einige Jets würden an andere Airlines weitervermietet - während Lufthansa wiederum Maschinen samt Besatzungen von Air Nostrum, Adria und Tui
Spohr, dessen Vertrag gerade bis Ende 2023 verlängert wurde, will den Konzern im laufenden Jahr weiter straffen. So sollen die Buchungssysteme von Lufthansa, Swiss und Austrian vereinheitlicht werden. Beim Wachstumskurs der Eurowings auf 210 Flugzeuge im kommenden Jahr stehen die Integration der Air-Berlin-Flieger und der belgischen Brussels Airlines auf dem Programm. Bis 2020 soll Eurowings das Kostenniveau der Konkurrentin Easyjet erreichen, erklärte Finanzvorstand Ulrik Svensson./stw/ceb/tos
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