Die Allianz ist ein global operierender Versicherungs- und Finanzdienstleistungskonzern mit Hauptsitz in München, Deutschland.
Freitag, 16.02.2018 12:37 von | Aufrufe: 593

ROUNDUP 2: Allianz schlägt sich in Hurrikan-Jahr wacker

Die Allianz ist ein global operierender Versicherungs- und Finanzdienstleistungskonzern mit Hauptsitz in München, Deutschland. ©Sascha Kohlmann https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Hurrikan-Serie und andere Katastrophen haben Europas größten Versicherer Allianz (Allianz Aktie) 2017 nicht aus der Spur gebracht. Spitzenwerte in der Lebensversicherung und der Vermögensverwaltung verhinderten einen Gewinnrückgang trotz diverser Naturkatastrophen.

Bei der Bilanzvorlage in München stellte Vorstandschef Oliver Bäte am Freitag auch für 2018 keine großen Sprünge in Aussicht. Den Aktionären winken aber weiter steigende Dividenden. Damit die Gewinne weiter sprudeln, nimmt sich Bäte jetzt die Sachversicherung vor, die größte Sparte des Konzerns. Und er kann sich gut vorstellen, künftig Allianz-Verträge über Amazon (Amazon Aktie) zu vertreiben.

An der Börse sorgten die Nachrichten für keine einheitliche Reaktion. Nach einigem Auf und Ab lag die um die Mittagszeit wieder mit 0,05 Prozent im Plus, blieb damit aber einer der schwächsten Werte im Dax . Seit Jahresbeginn hat sie rund einen Prozent an Wert verloren.

Trotz des schwersten Naturkatastrophenjahres in der Geschichte der Branche verdiente die Allianz im operativen Geschäft 11,1 Milliarden Euro und damit praktisch genauso viel wie 2016. Der Überschuss ging wie von Analysten erwartet um rund 2 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zurück. Die Steuerreform in den USA und der Verkauf der Oldenburgischen Landesbank drückten aufs Ergebnis. Den Aktionären winkt eine um 40 Cent auf 8 Euro erhöhte Dividende. Für 2018 können sie bereits mit 8,40 Euro rechnen.

Bei ihren Gewinnplänen für das laufende Jahr zeigten sich Bäte und der neue Finanzvorstand Giulio Terzariol weniger mutig. Während Analysten bereits einen operativen Gewinn von 11,7 Milliarden Euro auf dem Zettel hatten, nimmt die Allianz-Führung nur 10,6 bis 11,6 Milliarden ins Visier. "Wir planen immer sehr vorsichtig - auch für 2018", räumte Bäte ein. Außerdem drücke der schwache US-Dollar auf die Ergebnisse. Andererseits solle die US-Steuerreform das Ergebnis 2018 und in den folgenden Jahren um 300 Millionen Euro nach oben treiben.

Im abgelaufenen Jahr gingen die Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" in den USA und der Karibik nicht spurlos an der Allianz vorüber. Die Allianz beglich insgesamt Naturkatastrophenschäden in Höhe von 1,1 Milliarden Euro nach knapp 700 Millionen im Vorjahr. Allerdings hatte der Konzern im großen Stil Sturmrisiken an Rückversicherer weitergereicht - und sei "viel weniger" stark getroffen worden als andere, betonte Bäte. Die Hurrikan-Serie kam die Allianz mit rund 400 Millionen Euro etwa so teuer zu stehen wie die Stürme in Europa, darunter das Sturmtief "Xavier" in Deutschland.

Die Prämieneinnahmen im Schaden- und Unfallgeschäft reichten der Allianz 2017 locker aus, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken. Der operative Gewinn der Sparte ging um 7,5 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zurück. In der Lebens- und Krankenversicherung stieg der operative Gewinn um 3 Prozent auf den Rekordwert von 4,4 Milliarden Euro. Dabei half der wachsende Absatz neuer Lebensversicherungsverträge ohne Garantiezins, die die Allianz in Reaktion auf die niedrigen Zinsen entwickelt hatte.

In der Vermögensverwaltung mit der US-Fondstochter Pimco sammelte die Allianz nach schwierigen Jahren so viel Geld bei Anlegern ein wie nie zuvor. Die Nettozuflüsse der Sparte erreichten mit 150 Milliarden Euro den bislang höchsten Wert. Die Wende bei Pimco sei abgeschlossen, sagte Bäte. Das Unternehmen war mit dem Abgang seines Mitgründers Bill Gross 2014 in eine Krise gestürzt, ein Jahr darauf zogen Anleger über 100 Milliarden Euro ab.

Auf der Suche nach Übernahmezielen kommt die Allianz nur langsam voran. "Wir würden gerne in der Sachversicherung investieren, wie wir es bei LV gemacht haben", sagte Bäte mit Blick auf die 2017 eingeleitete Übernahme des britischen Versicherers Liverpool Victoria. Die aufgerufenen Preise für interessante Unternehmen seien jedoch meist deutlich zu hoch und wären für die Allianz kein rentabler Deal. Auch deshalb gibt der Konzern überschüssiges Kapital an die Anteilseigner zurück - über Dividenden und Aktienrückkäufe. Nach dem vor einem Jahr gestarteten Aktienrückkauf über drei Milliarden Euro läuft derzeit ein weiterer über zwei Milliarden.


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Derweil steckt die Allianz laut Bäte jährlich 3,6 Milliarden Euro in neue IT-Systeme, um die Digitalisierung des Konzerns voranzutreiben. Nach dem Umbau von Vermögensverwaltung und Lebensversicherung will Bäte den Konzern auch in der Sachversicherung dadurch wieder nach vorn bringen. So will er die Produktpalette deutlich entschlacken und die Kosten senken. Um die Produktivität zu steigern, will er die gesamte Wertschöpfungskette anpacken - "vom Vertrieb bis zum Innendienst". Berührungsängste mit neuen Mitspielern auf dem Versicherungsmarkt, wie etwa Amazon, hat er dabei nicht. Die Allianz müsse für diese Marktteilnehmer zu einem attraktiven Partner werden./stw/fba

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