Großinvestor steigt bei Rocket Internet aus. (Symbolfoto)
Donnerstag, 08.06.2017 11:15 von | Aufrufe: 1587

Rocket Internet-Aktie unter Druck: Kinnevik sahnt ab

Großinvestor steigt bei Rocket Internet aus. (Symbolfoto) - © istock.com / UberImages

Die Start-Up-Schmiede Rocket Internet verliert ihren Großaktionär Kinnevik. Die schwedische Beteiligungsgesellschaft habe in der Nacht zum Donnerstag 10,9 Millionen Rocket Internet-Aktien verkauft, wie Kinnevik am Donnerstag mitteilte. Die Nachricht tat dem Aktienkurs von Rocket Internet im frühen Handel am Donnerstag gar nicht gut.

Rocket Internet: Ein lukratives Investment

Mit dem Verkauf der 10,9 Millionen Rocket Internet-Aktien trennten sich die Schweden nun vollständig von ihrem noch verbliebenen Aktienpaket, das zuletzt noch 6,6 Prozent umfasste. Kinnevik erzielte mit den Transaktionen einen Erlös von 217 Millionen Euro. Die Rocket Internet-Aktien wurden in der Nacht zum Donnerstag zu einem Stückpreis von 20 Euro bei institutionellen Investoren platziert. Der Schritt von Kinnevik kam nicht überraschend, hatten die Schweden doch bereits im Februar mit 10,9 Millionen Aktien bereits die Hälfte ihrer Anteile bei einem Stückpreis von damals 19,25 Euro verkauft. Die Beteiligungsgesellschaft machte damit einen Gewinn von 209 Millionen Euro. Kinnevik kündigte in diesem Zuge bereits an, den Rest der Anteile nach Ablauf einer Haltefrist ebenfalls abzustoßen. „Zusammen mit Avito und Zalando war Rocket Internet in den letzten Jahren eines von Kinneviks erfolgreichsten digitalen Investments.“, sagte Joakim Andersson, Interims-Chef von Kinnevik.

Die Beteiligung an Rocket Internet in den letzten Jahren erwies sich zum Schluss als äußerst lukrativ für die Schweden, denn insgesamt habe sich das Investment in Rocket Internet versechsfacht, teilte die Beteiligungsgesellschaft weiter mit. Die Geschäftsmodelle von Rocket Internet und Kinnevik seien sich allerdings in letzter Zeit immer ähnlicher geworden, da die Start-Up-Schmiede inzwischen nicht nur in junge, sondern auch in größere Unternehmen investiere, wie Andersson bereits im Februar Medienberichten zufolge sagte. Die Beteiligungsgesellschaft stieg erstmals im Jahr 2009 in Rocket Internet ein. Insgesamt investierte Kinnevik zwischen 2009 und 2013 155 Millionen Euro und erlöste so noch vor dem Börsengang des Berliner Unternehmens im Jahr 2014 einen Gewinn von 510 Millionen Euro. Ihren Anteil an dem Start-Up-Beteiligungsunternehmen verkaufte Kinnevik im Endeffekt nun für insgesamt etwa 426 Millionen Euro.

Börse: Rocket Internet-Aktie gibt nach

Für die Aktie von Rocket Internet lief es in letzter Zeit eigentlich nicht schlecht, denn der angekündigte Börsengang von Delivery Hero in den kommenden Monaten ließ den Kurs zuletzt auf über 20 Euro steigen. Rocket Internet hält aktuell indirekt etwa 35 Prozent der Aktien an dem Essenslieferanten.

Der Rückzug des Großaktionärs Kinnevik sorgte bei den Anlegern jedoch im frühen Handel am Donnerstag offenbar für schlechte Laune. Die Rocket Internet-Aktie rutschte ab und notierte zuletzt mit einem Minus von 2,34 Prozent bei 20,49 Euro je Aktie. Sie bildete damit das Schlusslicht im Kleinwerte-Index SDax.


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