Bei Audi ziehen dunkle Wochen auf.
Mittwoch, 15.03.2017 12:48 von | Aufrufe: 2371

Razzia bei Audi: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Dieselskandal

Bei Audi ziehen dunkle Wochen auf. - © istock.com / kurmyshov

Nur wenige Stunden vor der Jahrespressekonferenz kam es Medienberichten zufolge zu Razzien an Audi-Standorten in Ingolstadt und Neckarsulm. Die Durchsuchungen stehen im Zusammenhang mit dem Abgasskandal, wie die Staatsanwaltschaft München II am Mittwochvormittag mitteilte.

Verdacht des Betrugs und der strafbaren Werbung

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sei wegen des Verdachts auf Betrug und strafbarer Werbung ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet worden. Gegenstand der Ermittlungen sei der Verkauf von rund 80.000 Fahrzeugen, die mit von Audi entwickelten Drei-Liter-Dieselmotoren ausgestattet seien und zwischen 2009 und 2015 in den USA verkauft wurden. Es bestehe dabei der Verdacht, dass diese Motoren auch mit einer Software ausgestattet seien, um Abgaswerte auf dem Prüfstand zu manipulieren. Absatzgeschäfte auf dem europäischen Markt seien jedoch nicht Gegenstand der Ermittlungen, heißt es weiter. Mit dem Vollzug der Durchsuchungsbeschlüsse solle geklärt werden, welche Personen an der Verwendung der Manipulationstechnik beteiligt waren.

Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ und ARD zufolge habe die Polizei am Mittwochmorgen damit begonnen Audi-Büros in Ingolstadt und Neckarsulm zu durchsuchen, es seien aber auch Privatwohnungen betroffen. Rund 80 Staatsanwälte und Polizeibeamte seien im Einsatz. Der Zeitpunkt der Razzien kommt für Audi zur Unzeit: Nur drei Stunden nach Beginn der Razzien um 7:00 Uhr hatte die Volkswagen-Tochter zur Jahrespressekonferenz eingeladen, um die Verkaufszahlen für das vergangene Jahr zu präsentieren. „Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden, da wir selbst großes Interesse an der Aufklärung des Sachverhalts haben.", kommentierte ein Unternehmenssprecher die Durchsuchungen.

Dieselskandal: Audi immer mehr im Fokus der Ermittler

Mit den Durchsuchungen erreicht der Dieselskandal rund um Volkswagen neue Dimensionen, denn bisher war die Tochter Audi sowohl in strafrechtlicher Hinsicht sowie auch in der öffentlichen Wahrnehmung vergleichsweise glimpflich davon gekommen. Erst Anfang des Jahres geriet Audi immer mehr in den Fokus der US-Justiz. In einem von den US-Behörden im Januar veröffentlichten „Statement of Facts“ erkennt Volkswagen die Schuld an der Täuschung von Behörden und Verbrauchern an. Auch Audi wird in diesem Zusammenhang mehrmals in dem Dokument genannt. Der Dieselskandal kostete Audi nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 1,8 Milliarden Euro. „Als Konsequenz aus der Diesel-Affäre stellen wir bei Audi alles auf den Prüfstand. Dabei geht es vor allem um Prozessverbesserungen, die Neuregelung von Zuständigkeiten und die Anpassung unserer Organisation“, sagte Audi-Chef Rupert Stadler.


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