Die Flagge Portugals.
Freitag, 21.10.2016 19:54 von | Aufrufe: 1713

RATING/ROUNDUP: DBRS sieht Portugal-Anleihen weiter nicht als spekulative Anlage

Die Flagge Portugals. pixabay.com

TORONTO (dpa-AFX) - Die kanadische Ratingagentur DBRS hat den Daumen über Portugal trotz hoher Schulden erneut nicht gesenkt. Die Kreditbewertung für das Euroland bleibe unverändert auf "BBB low", teilte DBRS am Freitag mit. Das ist eine Stufe über dem sogenannten "Ramschbereich", mit dem spekulative Anlagen gekennzeichnet werden. Mit der Entscheidung wird es der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter möglich sein, portugiesische Anleihen zu kaufen.

Den Ausblick für Portugal hielt DBRS weiter auf "Stabil". Die Agentur begründete die Kreditbewertung mit Bemühungen des Landes, als Mitglied der Eurozone an den Regeln des gemeinsamen Währungsraums festzuhalten. Allerdings stehe Portugal weiter vor enormen Herausforderungen, hieß es in der Mitteilung. Die DBRS-Experten nannten unter anderem die hohe Verschuldung und das nur geringe Wirtschaftswachstum.

GRAVIERENDE FOLGEN VERMIEDEN

Eine Abstufung durch die kanadische Ratingagentur hätte gravierende Folgen für das Euroland gehabt. Die EZB dürfte dann eigentlich keine portugiesischen Staatsanleihen im Rahmen ihres Anleihekaufprogramms mehr kaufen. Nach Einschätzung von Experten würde dies die Schuldenaufnahme extrem erschweren und hätte möglicherweise ein teures Rettungsprogramm zu Folge gehabt.

Die EZB darf nämlich grundsätzlich nur Anleihen kaufen, die von mindestens einer der weltweit führenden Agenturen als zumindest durchschnittlich sicher und nicht als „Ramsch“ eingestuft werden. Derzeit ist DBRS die einzige der führenden Agenturen, die Portugal noch nicht in den Ramschbereich gesenkt hat. Bei Standard & Poor's, Moody's (Moody's Aktie) und Fitch werden Portugals Papiere hingegen als spekulativen Anlage bewertet.

In den vergangenen Monaten hatte die Sorge vor einer Abstufung der Kreditwürdigkeit durch DBRS zeitweise die Kurse von portugiesischen Staatsanleihen stark belastet und die Renditen im Gegenzug spürbar nach oben getrieben. Zuletzt wurden zehnjährige Staatsanleihen mit einer Rendite von 3,16 Prozent gehandelt. Deutsche Titel notierten hingegen derzeit bei 0 Prozent./jkr/he


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