Ein HTC One M8 in Silber.
Donnerstag, 21.09.2017 11:12 von | Aufrufe: 1877

Milliardendeal: Google kauft sich HTC-Experten

Ein HTC One M8 in Silber. - © pixabay.com / hawkHD

Der schwächelnde Smartphone-Hersteller HTC tritt in einem milliardenschweren Deal einen Teil seiner Mitarbeiter an die Alphabet-Tochter Google ab, wie das Unternehmen am Donnerstag in Taiwan mitteilte. Der Deal soll HTC den finanziellen Spielraum für das nächste Smartphone-Modell geben, das bereits in Entwicklung sei, sowie für die zweite Säule, die Virtual Reality-Brille HTC Vive. Die Aktie legte im frühen Handel am Donnerstag deutlich zu.

Smartphone-Expertise von HTC

Rund 1,1 Milliarden Dollar lässt sich Google den Wechsel der HTC-Experten kosten. Außerdem bekommt der Internetriese von dem taiwanesischen Unternehmen eine nicht-exklusive Lizenz für HTC-Patente. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Google Expertise bei HTC holt: Viele der wechselnden Mitarbeiter hätten den beiden Unternehmen zufolge bereits an der Entwicklung von Googles Smartphone Pixel mitgewirkt. Neue Pixel-Modelle sollen Anfang Oktober enthüllt werden, wie Googles Hardware-Chef Rick Osterloh in der Nacht zum Donnerstag in einem Blogeintrag mitteilte. Entgegen vorangegangener Spekulationen steigt HTC also nicht aus dem Smartphone-Geschäft aus. Das Unternehmen betonte sogar, dass das nächste Top-Modell bereits in Arbeit sei. Auch an der zweiten Geschäftssäule, der HTC Vive zur Darstellung virtueller Realität, halte man fest. Die Vereinbarung mit Google stärke die Smartphone-Strategie des Unternehmens und würde ein gestrafftes Produktportfolio, operative Effizienz und finanzielle Flexibilität ermöglichen.

Google ist es ernst mit dem Hardware-Geschäft

Der Deal zeigt, dass Google es durchaus ernst mit seinem Hardware-Geschäft ist. Neben Smartphones gehört auch der smarte Lautsprecher Google Home zum Angebot. „Diese Vereinbarung ist ein brillianter nächster Schritt in unserer langjährigen Partnerschaft, die es Google ermöglicht sein Hardware-Geschäft stark zu steigern während durch unser Smartphone-Geschäft und unser Vive-Virtual Reality-Geschäft kontinuierliche Innovation sichergestellt wird.“, sagte HTC-Chefin Cher Wang. „HTC ist ein langjähriger Partner und hat einige der attraktivsten High-End-Geräte auf den Markt gebracht.“, schrieb Googles Hardware-Chef Osterloh in seinem Blogeintrag. Google muss aufpassen, dass durch das Engagement im Hardware-Bereich nicht die vielen Hersteller verprellt werden, deren Geräte mit Googles Betriebssystem Android arbeiten. Vor allem mit Patenten hatte Google bereits für Ärger in der Branche gesorgt: Einst hatte der Internetkonzern auf dem Höhepunkt eines Patentstreits der Android-Fraktion mit Apple im Jahr 2012 das amerikanische Handy-Unternehmen Motorola für 12,5 Milliarden Dollar gekauft. Kaum zwei Jahre später ging Motorola dann für 2,9 Milliarden Dollar an den chinesischen Computer-Hersteller Lenovo, wobei Google allerdings einen Großteil der Patente behielt. Deshalb soll es unter anderem Spannungen mit Apple-Konkurrent Samsung gegeben haben, weil der Smartphone-Hersteller über die Konkurrenz durch Android-Entwickler Google nicht ganz glücklich gewesen sein soll.

Smartphone-Pionier kämpft mit Konkurrenzdruck

HTC gehörte zu den Pionieren am Smartphone-Markt. Zuletzt sanken die Marktanteile des Unternehmens aber unter dem Druck chinesischer Rivalen wie Huawei, ZTE oder Xiaomi sowie des Marktführers Samsung. Die Konkurrenz auf dem Smartphonemarkt drückte HTC immer wieder in die roten Zahlen, weshalb in den letzten Monaten schon öfter spekuliert wurde, dass HTC seinen Smartphone-Bereich oder sogar das Virtual Reality-Geschäft abspalten könnte. Am Mittwoch wurde der Handel der HTC-Aktie wegen einer „wichtigen Ankündigung“ ausgesetzt, was die Gerüchteküche natürlich ebenfalls ordentlich anheizte. Der Milliardendeal mit Google gibt HTC nun allerdings die Möglichkeit beide Geschäftsbereiche weiterzuführen. Die Aktie legte im frühen Handel am Donnerstag ordentlich zu und notierte auf der Handelsplattform Tradegate zwischenzeitlich um mehr als drei Prozent im Plus. Zuletzt gab die Aktie einige ihrer Gewinne jedoch wieder ab.


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