Die Grünen wurden schon einmal als neue Volkspartei gefeiert. Das ist lange vorbei. Obwohl grüne Themen Hochkonjunktur haben, droht der Ökopartei ein historisch schlechtes Ergebnis. Trotzdem zeigt sie sich angriffslustig.
Bei uns in Baden-Württemberg läuft der Wahlkampf super“, berichtet die Spitzenkandidatin im Kretschmann-Land, Kerstin Andreae. Die Wirtschaftspolitikerin rechnet sich sogar Chancen auf ein Direktmandat in Freiburg aus. „Bei der U-18-Wahl haben wir jedenfalls schon 35 Prozent geholt“, lacht die Fraktionsvizin. Der Optimismus klingt nicht mal geheuchelt.
Er passt zum Kampfgeist, den die beiden Spitzenkandidaten auf dem Parteitag vergangenen Sonntag im Berlin Gasometer verbreiteten, wo früher Günther Jauch herrschte – als wären sie kurz vor dem Millionengewinn. Die Reden Cem Özdemirs und Katrin Göring-Eckardts waren so gut wie selten , die Basis ließ sich willig mitreißen. „Und vor Ort kämpfen unsere Parteifreunde unermüdlich – ganz anders als 2013, als sie kurz vor der Wahl etwa den Haustürwahlkampf schon aufgegeben hatten“, erzählt ein Spitzen-Grüner aus seiner Heimat.Themen gibt es genug: Klimaleugner Donald Trump, Dieseldesaster, Tesla-Konkurrenz, Eierskandal, zunehmende Bedrohung durch Hurrikans und ganz aktuell am gestrigen Mittwoch die Warnung der Weltgesundheitsorganisation WHO vor den multiresistenten Keimen, gegen die keine Antibiotika mehr helfen.Die Wähler jedoch interessiert das alles herzlich wenig. Die Grünen dümpeln in den Umfragen seit Wochen unverändert zwischen sieben und acht Prozent. Die Wahlkämpfer können es kaum glauben: „Das passt überhaupt nicht zum großen Interesse und dem Wohlwollen, das ich an den Wahlständen und in den gut besuchten Veranstaltungen erlebe“, erzählt einer kopfschüttelnd. „Ich ignoriere die jetzt einfach ...“Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.
