Montag,
23.04.2018 05:13 von Jörg Schulte
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JSR-Wochenrückblick KW 16-2018 und Rohstoffupdates
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
trotz der politischen Gemengelage halten sich die Börsen stabil. Der DAX schaffte in der vergangenen Woche ein Plus von rund 0,7 % und der Dow Jones konnte 0,4 % zulegen. Die Syrienangriffe wurden so ausgeklügelt durchgeführt, dass kein „Flächenbrand“ entstehen konnte. Nachdem es seitens Russland keinen Gegenschlag nach den Syrien-Angriffen gab und sogar Nordkorea bekannt gab, sein Atomwaffenprogramm teilweise auszusetzen, scheinen sich die Börsianer wieder etwas in Sicherheit zu wiegen.
Interessantes signalisieren indes die Statistiken für die deutsche Wirtschaftsleistung. Diese mahnen zur Vorsicht! Die Einzelhandelsumsätze sind im ersten Quartal durchweg gefallen, wobei sich das Minus bereits auf 0,6 % summiert hat. Das drückt natürlich auf die Wachstumsschätzungen der Unternehmen, die sukzessive zurückgenommen werden. Charttechnische, klare Trendentscheidungen sind aber dennoch nicht gefallen und bleiben zunächst noch abzuwarten.
Derweil wird Russland einmal mehr sanktioniert. Damit wird das Land weiter auf das Abstellgleis befördert und dazu vor allem noch in die Enge getrieben. Das ist für eine Deeskalation der angespannten Außenpolitik nicht gerade förderlich. Wie zu lesen war, hat Glencore jüngst die Geschäftsbeziehung mit der russischen Rusal, dem weltweit zweitgrößten Aluminiumhersteller, auf Eis gelegt. Aber Glencore ist diesbezüglich kein Einzelfall.
Auf der 17. World Copper Conference in der chilenischen Hauptstadt Santiago stellten Marktexperten eine Studie zum Kupfermarkt vor. Demzufolge könnten bis zum Jahr 2035 rund 200 Kupferminen geschlossen werden, was zu einem Angebotsrückgang von weiteren 15 Mio. Tonnen führen würde, so Hamish Sampson von CRU. Rohstoffexperte Colin Hamilton von BMO Capital Markets macht schon die kommenden zwei Jahre als Vorboten für das sich verschärfende Defizit aus. Zwar könne man sich nächstes Jahr noch ein Produktionshoch vorstellen, aber spätestens ab 2025 sei mit einem Mangel an großen Projekten zu rechnen und deshalb mit einer erheblichen Angebotsverknappung. Die Kupfernachfrage werde aber weiter signifikant ansteigen, da die Elektromobilität ein zunehmend wichtiger Faktor würde. Derzeit sei bei den Elektrofahrzeugen mit einem doppelt so hohen Kupferverbrauch zu rechnen als bei den herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Überproportional davon profitieren würden Unternehmen wie Copper Mountain Mining.
Sah es zu Wochenbeginn noch gut aus für den Goldpreis, als dieser sogar über die charttechnisch wichtige 1.350,- USD-pro-Unze-Marke stieg, ging es zum Ende der Woche wieder abwärts, so dass schlussendlich per Wochenschluss ein Minus von rund 0,7 % verbucht werden musste. Interessanterweise konnte sich der Silberpreis vom Goldpreis abkoppeln und auffällige, rund 2,8 % zulegen, während der Goldbugs-Index weiter seitwärts tendiert. Große Profiteure von dem gestiegenen Silberpreis sind gut aufgestellte Unternehmen wie Endeavour Silver und MAG Silver.
Ein positives Szenario für Gold sieht der als ‚Bondkönig’ bekannte Star Investor Jeffrey Gundlach. Seiner Meinung nach wird der USD weiter an Wert verlieren, wovon der Goldpreis profitieren werde. Zwar sei der Widerstand um die 1.350,- USD noch nicht gebrochen, doch rechne er bereits in Kürze mit einem Durchstoßen dieser Marke, was den Goldpreis dann aus seiner jahrelangen Seitwärtsbewegung führen würde. Nach der mittlerweile fast sechsjährigen Baisse könne das Edelmetall problemlos um bis zu 1.000,- USD zulegen, so seine Meinung. Davon würden überdurchschnittlich Unternehmen wie Osisko Gold Royalties, Sibanye-Stillwater, Caledonia Mining aber auch Explorationsgesellschaften wie z.B. GoldMining, Maple Gold Mines und U.S. Gold Corp. profitieren.
Positiv stehen einige Analysten auch dem Ölpreis gegenüber. Derzeit geht die Mehrzahl der Marktexperten von weiter steigenden Ölpreisen aus. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis er wieder dreistellig notiere. Derzeit sprächen viele Faktoren für weiter steigende Preise. Die OPEC berichtete im aktuellen Monatsbericht abermals von fallenden Ölvorräten. Im März betrug das Minus rund 17,4 Mio. Barrel, also ein Abfall auf 2,9 Mrd. Barrel, was einem Minus von 207 Mio. Barrel gegenüber dem Vorjahr entspricht. Weitere Öl-Rückgänge sind nicht ausgeschlossen, wie den Aussagen des saudischen Energieministers Khalid A. Al-Falih zu entnehmen ist. Denn die OPEC steht eher vor einer Ausdehnung der vereinbarten Förderkürzungen. Zudem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit weiterer Sanktionen seitens USA gegen den Iran und Venezuela aufgrund des Ausstiegs aus dem Atomabkommen. Sollte es hier zu Produktionskürzungen kommen, was zu einer weiteren Verknappung an den Märkten führen würde, seien bereits im Sommer 80,- USD pro Barrel möglich.
Die Analysten der Commerzbank gehen davon aus, dass insbesondere Saudi-Arabien an einem Ölpreis von 80,- bis 100,- USD pro Barrel interessiert ist. Mit Förderkosten von um die 20,- USD pro Barrel sollten Unternehmen wie z.B. Saturn Oil & Gas spätestens dann durch die Decke gehen.
Wie in den Märkten war ebenfalls Bewegung in den Unternehmen über die wir berichten. Deshalb hier der Rückblick auf die interessantesten Berichte der Redaktion aus der vergangenen Woche.
Zudem war man in der Lage, den durchschnittlichen Gesteinsdurchsatz der Erzmühle um 4 % auf 38.800 Tonnen pro Tag zu steigern, so dass dort insgesamt 3,5 Mio. Tonnen Erz mit einem mittleren Kupferanteil von 0,328 % verarbeitet werden konnten.
Außerdem sicherte man sich für weitere 50 Mio. CAD im Zuge einer Privatplatzierung 100 Mio. VIT-Stammaktien zu einem Stückpreis von 0,50 CAD, so dass man nun insgesamt 148 Mio. CAD zur Umsetzung des Projekts beisteuert.
Erkennbar ist aber auch eine leicht steigende Tendenz von vorausschauenden, antizyklisch handelnden Investoren, die die historisch niedrigen Bewertungsniveaus der Rohstoffunternehmen nutzen wollen, um Investitionen in diesem Bereich zu tätigen.
Die ‚Sombrero‘-Liegenschaft befindet sich in den nordwestlichen Ausläufern des für seine kupferhaltigen Porphyr- und Skarnformationen bekannten ‚Andahuaylas-Yauri‘-Gürtels im Südwesten Perus, wo bereits mehrere große Kupfer-, Gold- und Molybdän-Lagerstätten, wie etwa das ‚Las Bambas‘-Kupfervorkommen, entdeckt wurden.
Ergänzend zu den Bohrungen auf ‚Huilacollo’ stieß Auryn im Rahmen von Probenahmen aus dem Gestein des ‚Tacora’-Ziels auf breite Zonen einer Oxiderzmineralisierung, die in eine 750 m mächtige Strukturzone eingebettet sind.
Auch an der Börse in Toronto kam der erfolgreiche Abschluss der Altona-Übernahme gut an. Endeavour Silver verstärkt derweil seine Betriebsgruppe in Mexiko.
Der Vorstand von US Cobalt empfiehlt seinen Aktionären, einstimmig für die Übernahme zu stimmen und wies in diesem Zusammengang noch einmal auf die Synergieeffekte und Vorteile hin.
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Ihr
Jörg Schulte
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Über den Autor
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