Dienstag, 25.07.2017 17:20 von Alexander Coenen | Aufrufe: 842

Die Letzten werden die Ersten sein

Der Deutsche Aktienindex DAX hat in den vergangenen 12 Monaten weitere 19,7 Prozent zulegen können. Damit rangiert Deutschland europaweit auf Rang elf hinsichtlich der Performance seiner Blue-Chips.

 

Die beste Performance legte der bulgarische Auswahlindex SOFIX hin. Ganze 56,4 Prozent gewannen die 12 in dem Index enthaltenen Werte in den vergangenen 12 Monaten.

Schlußlicht ist derzeit der OMX Copenhagen, der die 20 größten börsennotierten Unternehmen Dänemarks widerspiegelt. Der OMX Copenhagen konnte im selben Zeitraum lediglich um 1,2 Prozent zulegen.

 

Doch werfen wir einen genaueren Blick auf den DAX 30. Charttechnisch sind wir derzeit mit 12.275 Zählern rund fünf Prozent unter dem Allzeithoch. Von Aufwärtstrend würde ich persönlich bereits nicht mehr sprechen. Die nächsten nennenswerten Unterstützungen liegen bei 12.000 bzw. 11.500 Zählern.

 

Wo können also neue, positive Impulse für den DAX herkommen? Ein Ansatz ist nach den Unternehmen zu schauen, die noch immer günstig sind. Hierfür nimmt man ja traditionell das Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV.

 

Der demnach günstigste Wert ist aktuell die Deutsche Lufthansa AG (ISIN DE0008232125 / WKN 823212). Hier gab es gerade in den vergangenen Tagen einen markanten Rücksetzer von mehr als zehn Prozent. Der seit Anfang des Jahres intakte Aufwärtstrend wurde nach unten durchbrochen. Das aktuelle KGV liegt nun bei lediglich 5.

 

1-BLOOMBERG

 

Auf diesen kleinen „Crash“ reagierten natürlich auch viele Journalisten. Die Experten der Euro am Sonntag gehen beispielsweise davon aus, dass die Gewinnmitnahmen auf die Verschärfung der Reisepolitik mit der Türkei zurückzuführen sein können. Unter einer Eskalation der deutsch-türkischen Beziehungen würde die Flugbranche leiden, so die Publikation weiter. Darüber hinaus gäbe es das Gerücht, dass sich türkische Investoren von Lufthansa-Aktien getrennt hätten. Fakt ist: keine weiß so richtig warum es diesen Kurseinbruch gab.

 

Am wahrscheinlichsten ist sicherlich noch das Argument, dass die Aktien der Deutschen Lufthansa in Mitleidenschaft der schlechten easyJet Zahlen gezogen wurden.

 

Auf Seiten der Analysten gab es in den vergangenen Tagen wenig Neues. J.P.Morgan Cazenove hatte die Aktien der Deutschen Lufthansa schon vorher auf „Unterweight“ (Untergewichten). Dennoch hob man das Kursziel am 20. Juli von 15,50 Euro auf 18,50 Euro an.

Den Gewinn pro Aktie korrigierten die Analysten von J.P. Morgan Cazenove von 2,47 Euro auf 3,69 Euro an. Eine markante Korrektur nach oben.

Den Umsatz schätzt man im laufenden Kalenderjahr auf 35,0 Milliarden Euro (vorher 34,4 Milliarden Euro).

 

Auf der Zahlenseite werden am 2. August im Rahmen eines Conference Calls die endgültigen Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht und diskutiert. Am 9. August folgen dann die Passagierzahlen für den Monat Juli und am 29. August präsentiert sich die Deutsche Lufthansa auf der „Transportation“ Konferenz von MainFirst in Frankfurt am Main.

 

Ich betrachte die Kurskorrektur als gute Einstiegsgelegenheit. Bei einem KGV von 5 kann man eigentlich nicht viel falsch machen...

 


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Capital Lounge GmbH
Alexander Coenen begann seine Karriere im Bereich der Unternehmensbewertung. Namhafte Anlegermagazine kürten ihn mehrfach zum Small-Cap-Experten Deutschlands. Heute ist er im Bereich der Aktienanalyse und der Durchführung von Börsengängen tätig.
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