Der schiefe Turm von Frankfurt!

Sehr geehrte Damen und Herren,geschätzte GEOPOLITICAL.BIZ Community,

EZB-Chef Mario Draghi gab Ende Oktober bekannt, dass die Europäische Zentralbank ihr monatliches Wertpapier-Aufkaufprogramm reduzieren wird, und zwar von bislang 60 Milliarden Euro auf 30 Milliarden Euro. Ursprünglich war einmal geplant, dass diese verdeckte Staatsfinanzierung zum Ende des Jahres 2017 komplett ausläuft.
Der Leitzins bleibt weiterhin bei 0%, ebenso wie die Negativzinsen für Banken in Höhe von minus 0,4%. Dass nun in zahlreichen Medien von einer angeblichen Zinswende gesprochen und geschrieben wird, ist vor dem Hintergrund dieser realen Entwicklungen vollkommen unverständlich. Fakt ist: Der EZB-Wahnsinn geht mit seinem - politisch konzipierten - EURO-Fehlkonstrukt in die nächste Runde!

Die staatliche Insolvenzverschleppung über die EZB geht weiter

Südeuropäische Staaten wie Griechenland, Spanien und Italien, aber auch Frankreich würden höhere Zinsen auf ihre gigantischen Schuldenberge gar nicht verkraften können, ohne zu kollabieren. Die – gesetzlich verbotene – Staatsfinanzierung durch die EZB geht dadurch indirekt weiter. Das ist ein Rechtsbruch!

Die Schulden- und Strukturprobleme werden nicht gelöst, sondern einfach weiter in die Zukunft verschoben. Faktisch kommt es längst zu staatlichen Insolvenzverschleppungen durch die Europäische Zentralbank. Die Haftungsrisiken der deutschen Steuerzahler nehmen dadurch Monat für Monat weiterhin zu. Ich halte derzeit für die Zukunft sogar noch tiefere Negativzinsen für wahrscheinlicher als nachhaltige Zinserhöhungen!

Die Erfolgsquote von Prognosen liegt bei weniger als 50 Prozent

Werfen Sie lieber eine Münze oder vertrauen Sie bei Ihren Anlageentscheidungen auf Prognosen? Letztlich ist es völlig egal, denn es kommt aufs selbe raus, so jedenfalls das Ergebnis einer Studie von CXO Advisory für die Jahre 2005–2012, die mehr als 6.500 Prognosen von 68 Anlage-Experten umfasste. Die Erfolgsquote lag bei weniger als 50 Prozent.
Zum Jahreswechsel werden Sie wieder ebenso unzählige wie unsinnige Banken- und Experteneinschätzungen mit Kursprognosen für das kommende Jahr lesen. Das ist für mich schlicht unseriös oder esoterische Kaffeesatzleserei. Denn in diesem langen Zeitraum von 365 Tagen werden auch im kommenden Jahr 2018 wieder so viele Ereignisse eintreten, die wir heute in ihren Auswirkungen nicht rational bewerten können.

Das ist sicher für 2018: Mehr Schulden, Geldentwertung und Digitalisierung

Die internationalen Staatsverschuldungen sind längst außer Kontrolle. Die sich daraus ergebenden Probleme werden durch die planwirtschaftlichen Maßnahmen der Notenbanken weiter in die Zukunft verschoben, und zwar zu Lasten der Stabilität unseres Geldes, das weiter entwertet wird. Gleichzeitig wird die Dynamik der Digitalisierung in allen Bereichen unseres Lebens weiter zunehmen. Analoge Sachwerte aber auch digitale Werte in Kombination mit alternativen wie auch prognosefreie Kapitalanlage-Strategien und eine breite geografische wie auch rechtliche Diversifikation sind meine Antworten auf die Risiken und Chancen der Zukunft.

Viele Grüße
Markus MillerGeschäftsführerGEOPOLITICAL.BIZ S.L.U.

PS: Mit digitalen Werten rund um die Zukunftsbereiche Blockchain, Cryptocoins und Fintechs befasst sich unser neues Themenportal KRYPTO-X