Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Kakaopreise zogen in den letzten Tagen deutlich an, nachdem in der Elfenbeinküste die Gespräche zwischen der Militärführung und wegen nicht eingehaltener Zahlungsversprechen meuternden Soldaten ergebnislos blieben. Medienberichten zufolge soll es am Montag zu Schießereien in zwei Kasernen der beiden größten Städte des Landes, Abidjan und Bouaké, gekommen sein, wie die Analysten der Commerzbank im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben. Im Hoch erreichten die Kakao-Notierungen zu Wochenbeginn bei 2.062,00 US-Dollar je Tonne ein Fünfwochenhoch.
Letztere gehöre ebenso wie Abidjan zu den wichtigen Zentren des Kakaohandels. Anfang Mai habe eine Tonne Kakao in New York nur noch 1.780 US-Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor fast zehn Jahren gekostet. Nun notiere Kakao wieder bei 2.041 US-Dollar je Tonne. Nicht zuletzt der gesunkene internationale Kakaopreis – in den zwölf Monaten bis Anfang Mai sei er um 45 Prozent eingebrochen – habe die Regierung zu einer Überarbeitung ihres Budgets veranlasst, was den finanziellen Spielraum einenge. Laut Angaben des Präsidenten des Landes soll sich der Verlust an Exporteinnahmen über das letzte Jahr auf eine Milliarde Euro belaufen, heißt es weiter.
„Die Unsicherheit über eventuelle mit den Konflikten einhergehende Störungen des Handels dürfte der Hauptgrund für den Preisanstieg sein. Der landesweit größte Hafen in Abidjan meldet bisher aber einen normalen Verlauf der Verladeaktivitäten. Inoffiziellen Regierungsangaben zufolge sollen die Kakaoanlieferungen in die Häfen der Elfenbeinküste kumuliert seit Saisonbeginn im Oktober 22 Prozent über dem Vorjahr liegen – ein wesentlicher Grund dafür, dass für 2016/17 mit einem Überschuss am globalen Kakaomarkt gerechnet wird“, so die Commerzbank-Analysten.
Gegen 11:30 Uhr MESZ notiert Kakao mit einem Plus von 0,20 Prozent bei 2.048,50 US-Dollar je Tonne.
