Die EU macht den deutschen Abgasskandal zur Chefsache in Brüssel: Nach Handelsblatt-Informationen steht das Thema am Mittwoch auf der Tagesordnung der Kommissionssitzung.
Der deutsche Abgasskandal wird in Brüssel zur Chefsache. Nach Informationen des Handelsblatts setzte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker das Thema auf die Tagesordnung der Kommissionssitzung am morgigen Mittwoch. Juncker habe seinen Vize Jyrki Katainen damit beauftragt, alle Aspekte des Dieselskandals zusammenzustellen und dem Kollegium der 28 EU-Kommissare vorzutragen, sagte eine Kommissionsprecherin auf Anfrage. Katainen solle künftig die Arbeit der drei EU-Kommissarinnen koordinieren, die mit dem Dieselskandal befasst sind: Verbraucherschutzkommissarin Vera Jourova, Industriekommissarin Elzbieta Bienkowska und Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Jourova verhandelt mit VW über eine Entschädigung europäischer Kunden. Bienkowska forderte deutsche Behörden und Hersteller mehrfach auf, die EU-Abgasvorschriften einzuhalten. Vestager prüft derzeit, ob sie gegen VW, Audi, Mercedes-Benz, BMW (BMW Aktie) und Porsche ein Kartellverfahren eröffnet. Juncker wünsche, dass sich die Kommission einen Überblick über sämtliche Vorgänge verschaffen könne, hieß es in Brüssel.
Die EU-Kommission geht derzeit dem Verdacht illegaler Absprachen von VW, Audi, Porsche, Daimler (Daimler Aktie) und BMW in der Pkw-Entwicklung nach. Der „Spiegel“ hatte berichtet, die Autobauer hätten sich seit den 1990er-Jahren in mehr als 60 Arbeitskreisen über Technik, Kosten, Zulieferer, Märkte und Strategien abgestimmt.
Sollten die Vorwürfe zutreffen, wäre dies eines der größten Kartelle der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Neben milliardenschweren Strafen bedeutet das einen weiteren Image-Schaden für die Autoindustrie, die schon wegen zu hoher Diesel-Abgaswerte unter Betrugsverdacht steht.
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