Der amerikanische Mischkonzern GE steckt tief in der Krise und sucht nach Geld. Ausgerechnet deutsche Standorte sollen dran glauben.
Die Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr ist desaströs. Aber hier, im österreichischen Jenbach, stimmt die Eigenwerbung von General Electric (GE) noch: „We are a global Star“ steht in großen Buchstaben an den grasgrün lackierten Fabrikhallen, die die Amerikaner in die Alpenkulisse unweit von Innsbruck gebaut haben. GE fertigt hier mit 1500 Mitarbeitern Gasmotoren für die dezentrale Energieversorgung: kleine Anlagen mit einer Leistung zwischen 500 Kilo- und 10 Megawatt, wie sie in Deutschland immer mehr Energieversorger einsetzen, vor allem Stadtwerke.
Die Geschäfte laufen gut. Fast im Minutentakt rollen Lkws vom Werksgelände. In den Fabrikhallen werden die halb fertigen Anlagen wie am Fließband an den Arbeitsstationen vorbeigezogen. Links und rechts stehen Arbeiter und schrauben Bolzen in die Zylinder der Motoren. Gerade hat Jenbach einen großen Auftrag aus Kiel erhalten: 20 Zehn-Megawatt-Anlagen sollen die Amerikaner in den Norden liefern.
Alles in Ordnung also? Wohl kaum. Jenbach ist nur eine kleine Insel der Glückseligen im riesigen Weltreich von GE. Amerikas einstiger Stolz und bedeutendster Industriekonzern steckt in der tiefsten Krise seiner Geschichte. Der Aktienkurs des Unternehmens mit seinen weltweit fast 300.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von zuletzt 122 Milliarden Dollar (Dollarkurs) hat sich in den vergangenen zwölf Monaten halbiert, ebenso der Gewinn für das Jahr 2017. Der Cashflow ist negativ – GE verbrennt Geld. Und erst kürzlich musste das Management bekannt geben, 15 Milliarden Dollar zusätzlich in die Bedienung von Versicherungen pumpen zu müssen, deren Verkauf die Amerikaner schon vor zehn Jahren eingestellt hatten.
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