Die Generalbundesanwaltschaft sucht nach den Hackern vom Angriff auf den Energiekonzern. Es gelang ihnen, ins Netzwerk einzudringen.
Nach einem Cyberangriff auf eine Tochterfirma des Energieversorgers EnBW ermittelt der Generalbundesanwalt. Es gebe zugleich keine Hinweise darauf, dass die Versorgung gefährdet gewesen sei, betonte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Mittwoch.
Von der Attacke auf den regionalen Internet-Anbieter Netcom BW, der zum EnBW-Konzern gehört, hatte zunächst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Er sei allerdings in einer frühen Phase abgewehrt worden.
Online-Angriffe, die kritische Infrastruktur wie Kraftwerke lahmlegen, sind ein Schreckensszenario für einen Cyberkrieg. Bisher gilt als einzige erfolgreicher Attacke dieser Art ein Zwischenfall in der Ukraine, bei dem im Dezember 2015 mutmaßlich russische Hacker die Stromversorgung lahmlegten.
IT-Sicherheitsexperten warnen aber bereits seit geraumer Zeit, dass Hackergruppen Netze von Energieversorgern im Westen auskundschaften – möglicherweise mit dem Ziel, Informationen für Attacken auf die Infrastruktur zu sammeln. Über eine Tochterfirma können Hacker sich ins Netz eines Unternehmens eindringen und es auskundschaften. Die Systeme sind aber traditionell gerade bei Anbietern kritischer Infrastruktur strikt voneinander getrennt.
Das BSI wollte am Mittwoch keine Details über Art und Auswirkungen des „IT-Sicherheitsvorfalls“ bei der Tochter des deutschen Energieversorgers veröffentlichen. Er sei im Nationalen Cyber-Abwehrzentrum in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen analysiert und bearbeitet worden, hieß es.
Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ gab es die ersten „kaum erkennbaren Aktivitäten“ im Netz der EnBW-Tochterfirma im Mai 2017, im Juli und August 2017 folgten weitere Angriffsversuche. Der Hackerangriff sei aufgefallen, weil EnBW eine Warnung vom Bundesamt für Verfassungsschutz erhalten habe.
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