WOLFENBÜTTEL (dpa-AFX) - Außenminister Sigmar Gabriel hat den mutmaßlichen iranischen Raketentest kritisiert, zugleich aber das Atomabkommen mit Teheran verteidigt. Der Test einer Mittelstreckenrakete sei, sollten entsprechende Berichte zutreffen, "keine kluge Aktion" gewesen, sagte Gabriel am Samstag in Wolfenbüttel. "Wir brauchen Entspannung und nicht gegenseitiges Aufhetzen", betonte der SPD-Politiker.
Ungeachtet amerikanischer Drohungen hat der Iran nach eigenen Angaben eine Mittelstreckenrakete mit 2000 Kilometern Reichweite getestet. Die Nachrichtenagentur Tasnim veröffentlichte am Samstag ein Video von dem Test, der erfolgreich verlaufen sein soll.
Gabriel sagte, Deutschland und Europa seien weiter dafür, das von US-Präsident Donald Trump abgelehnte Nuklearabkommen aufrecht zu erhalten. Der Iran halte sich bislang strikt an die Verpflichtungen aus dem Vertrag. Der Raketentest verstoße allerdings gegen eine andere Resolution des UN-Sicherheitsrats.
Genau wie die USA sei auch Deutschland völlig unzufrieden mit der Rolle Irans im Nahen Osten. "Aber es wird nicht besser, wenn der Iran auch noch eine Atombombe entwickelt."
Es wäre auch ein schlechtes Beispiel für Nordkorea, das Abkommen mit Teheran zu kündigen. "Warum sollten die Nordkoreaner dann an den Verhandlungstisch kommen?" Gegenüber Nordkorea müsse einerseits der wirtschaftliche Druck erhöht, andererseits müssten diplomatische Gesprächskanäle genutzt werden. "Nordkorea ist eine wirkliche Gefahr nicht nur für die Region, sondern wenn das Schule macht, dann werden viele andere Länder der Welt auch beginnen, sich Atomwaffen zu beschaffen."/tl/DP/zb
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