Am Samstag hat Vovonia-Aufsichtsratschef und langjährige E.On-Chef Wulf Bernotat sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Nun ist er überraschend gestorben. Weggefährten ehren ihn als "wichtigen Ratgeber".
Wulf Bernotat, einer der einflussreichsten deutschen Energiemanager, ist tot. Der langjährige E.On-Vorstandschef starb am Sonntag im Alter von 68 Jahren nach langer Krankheit, wie das Unternehmen am Montag bestätigte. Der promovierte Jurist Bernotat hatte Deutschlands größten Energiekonzern, der aus der Fusion von Veba und Viag hervorgegangen war, von 2003 bis 2010 geführt. Danach war er Aufsichtsrat in großen Unternehmen - unter anderem Aufsichtsratschef des Immobilienkonzerns Vonovia (Vonovia Aktie) - und betrieb eine spezielle Unternehmensberatung für Top-Manager. Bernotat hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.
Der gebürtige Niedersachse galt als entschlossener und durchsetzungsstarker Manager, der für das im Jahr 2000 neu gebildete Riesen-Unternehmen E.On wichtige Weichen stellte. Er habe den Konzern mit der Expansion unter anderem nach Großbritannien, Ungarn und Italien konsequent international ausgerichtet, erklärte E.On.
Bernotat habe außerdem mit persönlichem Einsatz den Aufbau des damals noch neuen Geschäfts mit Erneuerbaren Energien vorangetrieben. „Nicht nur deswegen wird er für mich immer 'Mister Just-do-it' bleiben“, erklärte der jetzige E.On-Chef und langjährige Bernotat-Weggefährte Johannes Teyssen. Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch würdigte Bernotat als „exzellenten Begleiter und für mich persönlich wichtigen Ratgeber“.
Bernotat war nach einer internationalen Karriere beim Ölkonzern Shell (Royal Dutch Shell A Aktie) 1996 zur damaligen Veba-Öl AG in Gelsenkirchen gekommen. 1998 übernahm er den Handelskonzern Stinnes, der damals zu Veba/Eon gehörte, und brachte ihn erfolgreich an die Börse. Das ebnete den Weg für den Wechsel an die E.On-Spitze im Frühjahr 2003.
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