Die Zahl der weltweiten Produktrückrufe ist in diesem Jahr noch einmal gestiegen. Trauriger Spitzenreiter ist die Autoindustrie, und zwar mit Abstand. In Zukunft drohen sogar noch größere Probleme.
Erwischt hat es mittlerweile jeden Autohersteller. Egal, ob es sich um ein defektes Bremspedal, Airbags oder manipulierte Motoren handelt. Rückrufe sind in der Autoindustrie schon seit Jahren an der Tagesordnung. Mit rasant steigender Tendenz. In den USA ist die Zahl der Fahrzeugrückrufe in den letzten drei Jahren jeweils auf Rekordniveau gestiegen. Nach Angaben der zuständigen National Highway Traffic Safety Administration wurden im vergangenen Jahr 53 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen. Im Jahr 2011 waren es noch weniger als 15 Millionen. Kaum anders sieht es in Europa aus. 415 Ereignisse meldete RAPEX, das Schnellwarnsystem der Europäischen Union für 2016. Das sind satte 76 Prozent mehr als ein Jahr davor.
Das ist eine Herausforderung für die Hersteller, sowie für deren Versicherer. 367 Produktrückrufe aus 28 Ländern in insgesamt zwölf Branchen hat Allianz (Allianz Aktie) Global Corporate & Specialty, der Industrieversicherer des Hauses, in den vergangenen fünf Jahren untersucht. Bei 312 Millionen Euro lag insgesamt die Schadensumme bei der Allianz. Wobei noch immer nicht jeder Schadensfall abgeschlossen ist. „Wir sehen heute Rekordzahlen bei Rückrufaktionen in Bezug auf Größe und Kosten“, beobachtet Christof Bentele, der oberste Krisenmanager bei AGCS. Mittlerweile verursacht ein großer Rückruf im Schnitt einen Schaden von 10,5 Millionen Euro. Gründe liegen in einer strengeren Regulierung und härteren Strafen, die Unternehmen sehr viel sensibler mit diesem Thema umgehen lassen. Aber auch immer komplexere globale Lieferketten und ein mündigerer Verbraucher tragen dazu bei.
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