EZB-Chef Draghi sieht den Punkt, „an dem die Erholung der Inflation selbsttragend sein kann“, noch nicht gekommen. Erneut verteidigt er seine umstrittene Geldpolitik. Nun rückt das Lohnwachstum verstärkt in den Fokus.
„Die Politik der Europäischen Zentralbank war extrem erfolgreich.“ So einen Satz hat man schon lange nicht mehr von einem deutschen Banker gehört. Am Freitagvormittag sprach ihn Martin Zielke aus, der Vorstandschef der Commerzbank (Commerzbank Aktie).
Und Zielke war nicht der einzige heimische Bankmanager, der an diesem Tag warme Worte für Mario Draghi, den Präsidenten der Notenbank, fand. „Die EZB macht einen extrem guten Job“, lobte Deutsche-Bank-Chef John Cryan auf dem European Banking Congress in Frankfurt. Damit bezog er sich vor allem auf die Art und Weise, wie Draghi und seine Kollegen die Märkte auf die sich allmählich abzeichnende geldpolitische Wende vorbereiten. „Präzise kalibriert“ ist die Kommunikation der Notenbank nach Cryans Meinung.
Dabei hatte sich die Kritik deutscher Banker an der Notenbank schon beinahe zu einem Ritual entwickelt, weil die Negativzinsen von 0,4 Prozent, die die EZB fordert, wenn Banken Geld bei ihr parken, die Geschäftsmodelle der Geldhäuser unterhöhlt. „Die Zeit des billigen Geldes in Europa sollte enden – trotz des starken Euro“, hatte Cryan noch vor einigen Wochen auf der Handelsblatt-Tagung „Banken im Umbruch“ gefordert. Auch Commerzbank-Chef Zielke warnte im September, es sei höchste Zeit, „die Medikamente abzusetzen“, weil die Nebenwirkungen der Billiggeldpolitik immer größer würden.
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